Sammer ist Fan: "Fühlt sich richtig gut an"
Die Basketballer des FC Bayern qualifzieren sich für die Playoffs – und Sportvorstand Sammer feiert in der ersten Reihe mit
MÜNCHEN Halbe Sachen gibt’s bei Matthias Sammer nicht, das passt eben nicht zu seiner Lebensphilosophie – selbst beim Basketball, als Zuschauer. An seinem Besuch beim 119:83-Heimsieg der Vereinskollegen gegen Phoenix Hagen hatte der Sportvorstand des FC Bayern große Freude – schaute allerdings zeitweise auch recht grimming: Er war pünktlich zu Halbzeit zwei wieder auf seinem Platz in Reihe eins, andere VIPs nicht – und die versperrten ihm dann die Sicht. Sammer schaute eben ein paar Minuten im Stehen zu.
Ansonsten war der Kantersieg der Münchner Basketballer für Sammer die perfekte Fortsetzung des souveränen 4:0-Erfolgs der Fußballer gegen den 1. FC Nürnberg. Die haben ja in den nächsten Wochen die Chance, Großes zu schaffen – und auch die Basketballer brachten vorgestern die Qualifikation für die Playoffs unter Dach und Fach. Mit dem Sieg gegen Hagen festigten sie Tabellenplatz vier. „Das ist ein schöner Tag, das fühlt sich richtig gut an”, sagte Sammer im Gespräch mit der AZ. „Mir gefällt diese Seite des FC Bayern sehr gut.”
Kein Wunder, denn der Fußball-Europameister bekam ja auch die wunderschöne Heimspiel-Seite der Bayern-Basketballer zu sehen: Es war der zwölfte Sieg zu Hause in Serie. Angeheizt von 6700 Zuschauern im erneut ausverkauften Audi Dome dominierten die Bayern am Ende das Spiel. „Ich finde, die Mannschaft war sehr aggressiv”, analysierte Sammer, „und Tyrese Rice war überragend.” Tatsächlich hatte der Spielmacher einen glänzenden Abend erwischt, mit 30 Punkten war Rice erfolgreichster Werfer.
Trotz des starken Auftritts seiner Mannschaft brodelte Coach Svetislav Pesic draußen wie ein Vulkan, Sammer staunte über den 63-Jährigen. „Ich denke, dass der Trainer von draußen super geführt hat, mir hat das gut gefallen.”
Im Audi Dome kam Sammer auch mal in den Genuss, als Fan mit einer Klatschpappe Lärm machen zu dürfen – es gefiel ihm sichtlich. Und würde ihn seine Knieverletzung nicht bremsen, würde er wohl demnächst mit Schweinsteiger ein paar Körbe werfen gehen: „Ich muss ein bisschen aufpassen, weil sonst die Leidenschaft geweckt würde”, sagte Sammer, „das geht dann auf mein Knie und das ist nicht so gut.”