Saison-Aus: "Keiner ist bereit für Urlaub"
Der FC Bayern verliert mit 73:79 gegen die Artland Dragons. Die Basketball-Saison endet somit im fünften Spiel des Viertelfinales
QUAKENBRÜCK Nationalspieler Jan Jagla war der erste, der sich an die Fans wandte. „Unglaublich enttäuscht. Das kann nicht unser Anspruch sein”, schrieb er auf Twitter. Nach dem 73:79 im entscheidenden fünften Spiel der Playoff-Serie gegen die Artland Dragons am Donnerstagabend ist die Saison für die Basketballer des FC Bayern im Viertelfinale beendet.
Jubel bei den Dragons aus dem 13000-Einwohner-Städtchen Quakenbrück, Fassungslosigkeit bei den Bayern: So richtig fassen konnten es die Spieler von Trainer Dirk Bauermann nicht, dass sie nun ab Freitag Urlaub haben – und nicht am Samstag zum ersten Halbfinale nach Bambergreisen. „Keiner ist bereit für Urlaub”, teilte Jagla mit. „Ich wäre gern nach Bamberg gefahren”, sagte Vizepräsident Bernd Rauch. Er war mit der Mannschaft zum Auswärtsspiel gereist, hatte wie immer gelitten und gezittert. Zum letzten Mal in dieser Saison.
Zur Halbzeit hatten die Bayern noch mit 44:41 geführt. Dann folgte mit 8:24 ein katastrophales und folgenschweres drittes Viertel. „Wir waren unkonzentriert”, sagte Rauch – und haderte mit dem Verlauf der Playoffserie. „Das 1:1 hat uns das Halbfinale gekostet”, sagte Rauch. Spiel eins im Artland hatten die Bayern gewonnen, dann folgte am Dienstag der vergangenen Woche eine äußerst schwache Leistung zu Hause im Audi Dome. Die erste und einzige Heimniederlage im Jahr 2012, die zweite überhaupt in der Saison – und die folgenschwerste.
Für Rauch blieb der Trost, dass sich seine Mannschaft am Donnerstag immerhin wehrte. „Sie hat sich mit einem ganz großen Herz verabschiedet”, sagte Rauch. Je’Kel Foster machte 20 Punkte, Jared Homan 25. Letzterer spielte eine unglückliche Rolle: Er bekam viele Würfe , traf aber nur wenige davon (8 von 19). Auch an der Freiwurflinie versagten ihm die Nerven (9 von 16).
Auf der Fahrt zum Flughafen herrschte im Mannschaftsbus dann Stille. Keiner sprach ein Wort, weder Trainer noch Spieler. Das Ende der ersten Bundesliga-Saison des Vereins schmerzte. „Aber ohne Tränen gibt es kein Lächeln”, sagte Rauch.