Sainz: Graben statt Siegerpodest

Kurz vor dem Ziel ist der Traum von Carlos Sainz vom Sieg bei der Rallye Dakkar geplatzt. Der Spanier rutschte in den Graben, musste aufgeben. Co-Pilot Michel Perin zog sich dabei einen Armbruch zu.
von  Abendzeitung
Im Graben gelandet: Carlos Sainz (l.) und Co-Pilot Michel Perin.
Im Graben gelandet: Carlos Sainz (l.) und Co-Pilot Michel Perin. © dpa

LA RIOJA - Kurz vor dem Ziel ist der Traum von Carlos Sainz vom Sieg bei der Rallye Dakkar geplatzt. Der Spanier rutschte in den Graben, musste aufgeben. Co-Pilot Michel Perin zog sich dabei einen Armbruch zu.

Aus für Spitzenreiter Carlos Sainz: Auf der drittletzten Etappe der Rallye Dakar hat der klar in Führung liegende Spanier aufgeben müssen, damit aber dem deutschen Beifahrer Dirk von Zitzewitz vorerst wieder den Sprung auf Platz zwei beschert. Sainz musste am Donnerstag auf dem 12. Teilstück der Rallye durch Argentinien und Chile aufgeben, nachdem er mit seinem VW Touareg offenbar in einen Graben gestürzt war. Co-Pilot Michel Perin zog sich dabei einen Armbruch zu. Der Franzose, der einen Tag nach dem Rallye-Ende seinen 52. Geburtstag feiert, wurde mit dem Hubschrauber ins Biwak gebracht.

Sainz war in die zwölfte Etappe von Fiambala nach La Rioja in Argentinien mit einem Vorsprung in der Gesamtwertung von 27:31 Minuten gestartet. Er hatte bislang sechs von zehn möglichen Tagessiegen erzielt und war damit auf dem besten Weg zu seinem ersten Sieg bei der berühmten Dakar. Bei Kilometer 79 der 223 Kilometer langen Prüfung war es damit aber vorbei. Der VW Touareg rutschte in einen Graben, dabei verletzte sich Perin am Schulterblatt. Nach dem Ausfall seines verletzten Co-Piloten ist nun kein früherer Dakar-Sieger mehr im Wettbewerb. Der Franzose hatte von 1994 bis 1996 seinen Landsmann Pierre Lartigue im Mitsubishi Pajero bei dessen Hattrick navigiert.

Die Führung übernahm Sainz' Markenkollege Mark Miller, der zur Mitte der um 30 Kilometer verkürzten Prüfung 15:54 Minuten vor dem von Zitzewitz und dessen südafrikanischen Fahrer Giniel de Villiers lag. Etwas abgeschlagen mit einem Rückstand von 1:03,24 Minuten rückte der Spanier Juan 'Nani' Roma im einzigen noch im Rennen Mitsubishi Lancer auf. Die Donnerstag-Etappe war aufgrund vor einem Monat gemachter archäologischer Funde in der Gegend um Fiambala und insbesondere wegen Überresten auf der Strecke des Rallye-Parcours reduziert worden.

Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen hatte schon am Dienstagabend nach der Durchquerung der gnadenlosen Atacama-Wüste befürchtet: „Trotz behaupteter Dreifachführung sollte aber niemand glauben, dass wir schon auf der sicheren Seite sind. Die nächsten Tage werden wieder extrem hart – und auch wenn ich mich wiederhole: Wir haben zwar viel erreicht, aber noch nichts gewonnen. Dazu muss erst einmal die Rallye selbst bezwungen werden, denn sie war und ist der härteste Gegner. Schon jetzt kann man sagen: Sie ist die härteste Dakar aller Zeiten.“

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.