Säbelfechter Hartung holt Medaille
Außenseiter Max Hartung gewinnt eine Medaille, Mitfavorit Nicolas Limbach verpasst Edelmetall mit dem Säbel: Bei den Fecht-Europameisterschaften in Sheffield trennten sich die Wege der beiden Dormagener im Viertelfinale.
Sheffield - Der ehemalige Junioren-Weltmeister Hartung bescherte dem Deutschen Fechter-Bund (DFeB) mit dem 15:9-Erfolg gegen den Weißrussen Alexander Bujkewitsch mindestens Bronze, der frühere Weltmeister Limbach verlor die Goldgefecht-Neuauflage von 2010 in Leipzig gegen Russlands Titelverteidiger Alexej Jakimenko mit 14:15.
"Ja, geil!" - der Weltranglisten-60. Hartung war nach seinem Coup zunächst völlig aus dem Häuschen, dachte dann aber sofort an seinen erfahrenen Teamkollegen und "Leitwolf" Limbach. "Schade, dass Nico verloren hat. Ich hätte gern gegen ihn gefochten." Hartung stand in der Vorschlussrunde Jakimenko gegenüber, Limbach musste da schon zuschauen und auf den Mannschaftswettkampf zum EM-Abschluss am Dienstag setzen.
"Ich verliere nicht gern", räumte der 25-Jährige ein, der das knappe Duell mit Jakimenko nach eigener Einschätzung nicht als vorgezogenes Finale einordnete, "obwohl die Nummer eins der Welt gegen die Nummer zwei gefochten hat".
Einen Tag nach dem Titelgewinn von Degenfechter Jörg Fiedler aus Leipzig war Sportdirektor Manfred Kaspar von Hartung begeistert und von Limbach überhaupt nicht enttäuscht: "Eins gegen zwei - da kann man verlieren. Und dass der Max hier durchmarschiert, ist doch mega erfreulich", sagte der 58-Jährige.
Björn Hübner aus Tauberbischofsheim, EM-Dritter von Plowdiw 2009, belegte nach der 11:15-Niederlage unter den besten 32 gegen Dimitri Lapkes (Weißrussland) Rang 21. EM-Neuling Benedikt Wagner (Dormagen) hatte als einziger des deutschen Quartetts kein Freilos im 64er-Hauptfeld und wurde nach dem 7:15 gegen Frankreichs Vorjahresdritten Bolade Apithy an Position 36 eingereiht.
Das deutsche Degen-Quartett mit Olympiasiegerin Britta Heidemann (Leverkusen), Titelverteidigerin Imke Duplitzer vom OFC Bonn und den Heidenheimerinnen Monika Sozanska und Ricarda Multerer zog im Gleichschritt unter die besten 32 ein, wo sich das deutsche Duell Heidemann gegen Sozanska ergab und auf Imke Duplitzer die Auseinandersetzung mit Frankreichs Atlanta-Olympiasiegerin Laura Flessel-Colovic wartete.