Sabine, die kleine Prinzessin

Ein Fräuleinwunder namens Lisicki begeistert in Wimbledon Tennis-Fans und Fachwelt. Die 19-Jährige Berlinerin erreichte das Achtelfinale.
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Siegerin Sabine Lisicki (r.) jubelt, Verliererin Kusnetsowa ist gefrustet.
Bongarts/Getty Images Siegerin Sabine Lisicki (r.) jubelt, Verliererin Kusnetsowa ist gefrustet.

Ein Fräuleinwunder namens Lisicki begeistert in Wimbledon Tennis-Fans und Fachwelt. Die 19-Jährige Berlinerin erreichte das Achtelfinale.

LONDON Von einem Steward des All England Club begleitet, schritt Sabine Lisicki am Samstagabend lächelnd ins Wimbledon-Fernsehzentrum. Und auch beim Etappenlauf durch die TV-Studios verlor die junge Deutsche nie ihr Strahlen. In perfektem Englisch sprach die 19-jährige über Wimbledons Mythos genau so amüsant wie über ihre Tennisidole Andre Agassi und Steffi Graf oder ihr Yorkshire-Hündchen „Happy". Angst vorm Scheinwerferlicht? „Überhaupt nicht", sagte Lisicki hinterher, „ich genieße es, im Mittelpunkt zu stehen."

Erstmals seit Steffi Graf und Anke Huber interessieren sich Fans und Fachwelt wieder für eine deutsche Spielerin, für jenes blonde Fräulein Lisicki, das auf und neben dem Court Starqualitäten besitzt. „Sie ist ein großes Versprechen für die Zukunft", sagte die ehemalige Weltranglisten-Erste Tracy Austin über die selbstbewusste, schlagkräftige Teenagerin, die French Open-Championesse Swetlana Kusnetsowa 6:2, 7:5 abfertigte. Nun trifft das „Mädchen mit der Wucht eines Dampfhammers" („The Sun“) am Montag im Achtelfinale auf ihre Freundin Carolin Wozniacki (Dänemark), Nr. 9 der Setzliste.

"Sabine kümmert sich nicht darum, wer auf der anderen Seite steht"

Was sie ausmacht, ist die Furchtlosigkeit. „Die Sabine kümmert sich gar nicht darum, wer auf der anderen Seite des Netzes steht", sagt Vater Richard Lisicki, ein promovierter Sportwissenschaftler. Schon seit den Kindertagen im Tennis kenne er seine Tochter „nicht anders", sagt Papa Lisicki: „Da haben uns alle gesagt, die Russinnen sind mental so stark, so cool. Und dann hat Sabine ein paar von ihnen geschlagen, da waren unsere Zweifel weg."

Von Nervenflattern keine Spur, kann sie schon bald zum neuen Liebling in Wimbledon werden. „Nur eine Spielerin legt hier noch ein höheres Tempo in den Schlägen vor - und das ist Venus Williams", sagt Fed-Cup-Chefin Barbara Rittner und charakterisiert das neue deutsche Fräuleinwunder so: „Als Tennisspielerin eine harte Arbeiterin, die man nie zum Training bitten muss. Lernwillig, immer bereit, Ratschläge anzunehmen. Und sonst: Durchaus eine kleine Prinzessin, die sich sehr wohlfühlt in dieser Branche. Die es genießt, beachtet zu werden.“

J. Allmeroth

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