Rossi verliert bei MotoGP die Nerven und attackiert Rivalen

"Doctor" Valentino Rossi hat mit einer rücksichtslosen Attacke gegen Champion Marc Marquez womöglich den schon sicher geglaubten zehnten WM-Titel verspielt.
SID |
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Der Italiener Valentino Rossi (MotoGP) gehört zu den besten seines Sports. In Malaysia leistete er sich jetzt einen folgenschweren Skandal.
dpa Der Italiener Valentino Rossi (MotoGP) gehört zu den besten seines Sports. In Malaysia leistete er sich jetzt einen folgenschweren Skandal.

Sepang - Beim vorletzten Rennen der MotoGP-Saison in Malaysia verlor der italienische Yamaha-Pilot in einem langen und harten Zweikampf die Nerven und beförderte seinen spanischen Rivalen Marquez (Honda) in der siebten Runde mit einem absichtlichen Schubser ins Kiesbett. Für Marquez war das Rennen damit beendet.

Die Rennleitung sanktionierte den 36 Jahre alten Rossi mit drei Strafpunkten und muss nun im Saisonfinale am 8. November in Valencia vom letzten Platz aus starten. Lachender Dritter könnte somit der Spanier Jorge Lorenzo (Yamaha) werden. Sein Rückstand als WM-Zweiter auf Rossi schrumpfte auf sieben Punkte zusammen. Sollte Lorenzo in Valencia gewinnen, müsste Rossi Zweiter werden, um doch noch seine erste WM-Krone seit 2009 zu erhalten.

 

Brandl und Folger mit starken Ergebnissen

Durch den Eklat um Rossi gerieten die starken Leistungen der deutschen Piloten Jonas Folger, der in der Moto2 als Dritter seine vierte Podiumsplatzierung der Saison einfuhr und Stefan Bradl, Zehnter in der MotoGP, in den Hintergrund.

"Marquez hat seinen Kampf gewonnen. Er hat dafür gesorgt, dass ich die Weltmeisterschaft verliere", sagte Rossi und beschuldigte den Spanier, den Zusammenstoß proviziert zu haben: "Sein Lenker hat meinen Fuß berührt und mein Fuß ist abgerutscht. Ein Bike fällt nicht durch eine einfache Berührung um." Dass er sein linkes Knie aber deutlich sichtbar ausstellte und damit Marquez von der Strecke beförderte, verschwieg er. Sein Team Yamaha legte umgehend Berufung gegen das Urteil ein.

Marquez war sich dagegen keiner Schuld bewusst. "Ich glaube nicht, dass dieser Vorfall einen Einfluss auf das Valencia-Rennen hat", sagte der 22-Jährige, der Rossi deutlich sichtbar lange aufgehalten und immer wieder ausgebremst hatte.

Für den möglichen Nutznießer Lorenzo, der im Rennen Zweiter hinter Dani Pedrosa (Spanien/Honda) geworden war, war die Strafe gegen den drittplatzierten Rossi zu mild. Entsprechend ließ er seinem Ärger freien Lauf: "Wir haben den Respekt vor ihm als Sportler verloren. Valentino sollte so viele Punkte wie Marc bekommen. Es ist unfair. Er hat nur aufgrund seines großen Namens keine härtere Strafe bekommen."

Vor dem Chaos in der MotoGP hatte Folger in der Moto2 erneut eine glänzende Vorstellung abgeliefert. Der 22-Jährige (Tordera/Spanien) fuhr auf Rang drei und krönte damit seine starke Asien-Tour. Sein künftiger Teamkollege Sandro Cortese (Berkheim) fuhr als Siebter in den Top Ten, ganz vorne landete wieder einmal der neue Weltmeister Johann Zarco (alle Kalex) aus Frankreich.

In der Moto3 musste das deutsche Team Leopard Racing die Titelparty erneut vertagen, da der Brite Danny Kent auch seine dritte Chance auf die WM-Krone nicht nutzte. Der 21 Jahre alte Spitzenreiter kam auf seiner Honda nur als Siebter ins Ziel, Kents einziger Konkurrent Miguel Oliveira (Portugal/KTM) gewann das Rennen und hat in der Gesamtwertung nur noch 24 Punkte Rückstand. Philipp Öttl (Ainring/KTM) fuhr auf Rang 15.

Kent ist im Saisonfinale klar im Vorteil: Schon der 14. Rang würde dem Briten zum Titelgewinn genügen. Der Engländer aus Chippenham geht im kommenden Jahr in der schwereren Moto2-Klasse an den Start.

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