Rosenstolz auf Pferdemist
Am Freitag tritt das Pop-Duo Rosenstolz in der Olympiahalle auf. Wenige Stunden vorher und danach finden dort die Munich Indoors statt. Der Veranstalter hat deshalb „eine Mammutaufgabe“ zu lösen
MÜNCHEN Jedes Jahr gibt Isabell Werth eine CD heraus. Darauf präsentiert die weltweit beste Dressurreiterin die schönste Musik zum Reiten. Dieses Jahr empfiehlt Werth unter anderem auch das Stück „Gib mir Sonne“ des Berliner Pop-Duos Rosenstolz.
Am Freitag werden Rosenstolz, also Anna R. und Peter Plate, zeigen können, ob sie mit Pferdesportlern ebenso gut können wie jene offenbar mit ihnen. Denn dort, wo heute die Munich Indoors beginnen, wird morgen Abend Rosenstolz auftreten. Wegen einer unglücklichen Termindoppelung werden die Munich Indoors, bei denen auch der Gewinner des diesjährigen Riders Cup ausgeritten wird, und Rosenstolz zum Veranstaltungs-Sandwich werden.
Donnerstag Pferde, Freitag Rosenstolz, Samstag und Sonntag wieder Pferde, so sieht es das Olympiahallen-Programm für dieses Wochenende vor. „Der Vertrag mit den Munich Indoors wurde bereits 2005 für drei Jahre abgeschlossen mit den damals vorliegenden Terminen als Grundlage“, erklärt Olympiapark-Sprecher Arno Hartung. Nun sei es aber zu einer Verschiebung im internationalen Reit-Turnierkalender gekommen. „Und da auch das Konzert von Rosenstolz sehr lange im Voraus gebucht war und der Vorverkauf schon 2007 gestartet ist, gab es auch keine realisierbaren Alternativtermine. Damit mussten beide Veranstalter an den Dezember-Terminen festhalten“, so Hartung weiter.
Weil das Berliner Erfolgsduo kaum auf der Reitbahn zwischen Hindernissen, Erde und Pferdeäpfeln auftreten kann, muss die Halle heute Abend schon in einer Nacht- und Nebel-Aktion eilig umgebaut werden. „Wir werden schwere Platten über die Reitbahn legen“, sagt Volker Wulff, der Veranstalter der Munich Indoors und des Riders Cup. Zusätzlich müssen die kompletten VIP-Logen abgebaut und die Aussteller-Stände gesichert werden.
Donnerstag Abend um 20.30 Uhr, nach dem Ende der ersten internationalen Wertungsprüfung, werden die Umbauarbeiten beginnen. „Bis sechs Uhr in der Früh sollten wir fertig sein“, sagt Wulff. Denn schon eine halbe Stunde später werden die Bauarbeiter die luxuriöse Rosenstolz-Bühne für das Konzert aufbauen – über die Pferde-Reitbahn. Daran, dass in der Halle wenige Stunden vorher noch geritten worden ist, wird höchstens der vage Geruch von Pferdemist erinnern.
Kurz vor Mitternacht dann folgt das gleiche Spielchen nochmal – nur eben rückwärts. Die Konzertbühne muss abgebaut, die Pferdebahn wieder aufgebaut werden. Spätestens Samstagmorgen um sieben Uhr muss der ganze Spuk vorbei sein – schließlich kommen da schon die ersten pferdebegeisterten Gäste. Den Großteil der Kosten übernimmt übrigens die Olympiapark GmbH. „So eine Mammutaufgabe hatten wir noch nie“, so Hartung.
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