Rosberg wieder vorne - Ferrari sendet Lebenszeichen
Barcelona - Mercedes-Pilot Nico Rosberg präsentiert sich auf der Jagd nach dem Startrekord weiter in starker Form, Sebastian Vettel sendete im Ferrari zumindest ein Lebenszeichen.
Im freien Training zum Großen Preis von Spanien war WM-Spitzenreiter Rosberg am Freitag schnellster Mann auf dem Circuit de Catalunya, in 1:23,922 Minuten setzte er die Tagesbestzeit - Vettel (1:23,951) landete mit nur drei Hundertstel-Sekunden Rückstand auf dem zweiten Platz.
Erst hinter dem Finnen Kimi Räikkönen (1:24,089) im zweiten Ferrari landete Rosbergs Teamrivale Lewis Hamilton (1:24,611), der damit auch in Katalonien zunächst im Schatten des Deutschen steht. Rosberg peilt am Sonntag (14.00 Uhr/RTL und Sky) seinen fünften Sieg im fünften Saisonrennen an, damit würde er den Startrekord von Michael Schumacher (2004) und Nigel Mansell (1992) einstellen.
Rosberg will nicht auf einer Stufe mit Schumacher stehen
"Das ist cool, es ist schön darüber nachzudenken", sagte Rosberg, "aber auf einer Stufe mit Michael würde ich mich niemals sehen." Mit einem weiteren Sieg könnten die Gedanken an seinen ersten WM-Titel zudem langsam konkreter werden. Angesichts von insgesamt 21 Rennen in der längsten Saison der Geschichte will sich Rosberg das aber "noch nicht erlauben", es sei nicht gut für ihn.
Anders als seine drei Verfolger setzte Rosberg seine schnellste Zeit im Nachmittagstraining, der geringe Abstand Vettels überraschte zunächst. Allerdings werden die Teams ihre Karten erst im Qualifying am Samstag aufdecken. Weiterhin dürfte Ferrari einige Zehntel Rückstand auf das Weltmeisterteam haben, Barcelona sollte den Roten aber zumindest deutlich besser liegen als die Strecken der vergangenen drei Rennen in Bahrain, China und Russland.
"Wir fahren leider nicht auf Papier, wir fahren auf Asphalt"
Traditionell bringen die Rennställe zum Europa-Auftakt neue Teile mit nach Barcelona, auch Ferrari hat "einiges dabei, was uns schneller machen sollte", so Vettel. Nach zwei Ausfällen in vier Rennen und einem ernüchternden Saisonstart will der 28-Jährige aber das Rennen abwarten. "Auf dem Papier sehen wir eigentlich stark aus", sagte er: "Aber wir fahren leider nicht auf Papier, wir fahren auf Asphalt."
Auch Hamilton war zuletzt durch wiederkehrende Probleme am Energierückgewinnungssystem beeinträchtigt worden. Im Klassement liegt der Titelverteidiger mit 57 Zählern schon weit hinter Rosberg (100) zurück. Vettel hat gar nur 33 Punkte auf dem Konto.
Mercedes hofft, Hamiltons Probleme vor dem Start in Spanien behoben zu haben, am Freitag konnte er seine Runden ohne technische Defekte absolvieren. Mit seinem ersten "sauberen" Rennen des Jahres will der Engländer am Sonntag Rosbergs Startrekord verhindern.