Rodel-Dominator Loch nach Goldfahrt außer Rand und Band

Loch und Deutschland jubeln über Gold! Nach seiner grandiosen Goldfahrt geriet Rodel-Dominator Felix Loch außer Rand und Band.
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Felix Loch jubelt über Gold bei den Olympischen Spielen in Sotschi!
dpa Felix Loch jubelt über Gold bei den Olympischen Spielen in Sotschi!

Loch und Deutschland jubeln über Gold! Nach seiner grandiosen Goldfahrt geriet Rodel-Dominator Felix Loch außer Rand und Band.

Sotschi - Der 24-Jährige brüllte seine Freude über seinen zweiten Olympiasieg noch auf dem Schlitten sitzend immer wieder heraus, sein Vater und Bundestrainer Norbert stürzte sich in der Eisbahn auf seinen Goldjungen. Freundin Lisa belohnte den Triumphator anschließend mit einem innigen Kuss. "Das ist überwältigend, einfach nur geil. Das waren perfekte zwei Tage", sagte Loch nach seinem beeindruckenden Sieg.

Wie schon in Vancouver vor vier Jahren hat der Weltmeister die deutsche Mannschaft am zweiten Tag der Winterspiele in Sotschi mit dem ersten Gold beglückt. "Das ist ein guter Startschuss für das ganze Team. Loch ist ein Vorzeigeathlet, wie man sich ihn besser nicht backen kann", sagte DOSB-Generaldirektor Michael Vesper, während Präsident Alfons Hörmann anfügte: "Er hat zum richtigen Zeitpunkt seine Topleistung abgerufen. Er ist ein toller Typ."

In der Tat: Der 24 Jahre alte Topfavorit setzte sich im Duell der Generationen nach vier Läufen wie aus dem Lehrbuch deutlich vor seinem russischen Rivalen Albert Demtschenko (42/+0,476 Sekunden) und dem Italiener Armin Zöggeler (40/+1,271) durch. Danach ließ er sich mit der deutschen Fahne in der Hand und Tränen in den Augen gebührend feiern.

Vor den Augen von IOC-Präsident Thomas Bach und Fußball-Kaiser Franz Beckenbauer hatte sich Loch im Sanki Sliding Center keine Blöße gegeben. "Das war die Krönung einer perfekten Saison", sagte der Überflieger. Überragende Physis, begnadetes Fahrgefühl, starke Nerven – der viermalige Einzel-Weltmeister spielte seine Stärken in den 17 Kurven gnadenlos aus.

Wenn Demtschenko über Nacht auf eine Schwäche Lochs gehofft hatte, sah er sich schon im dritten Lauf getäuscht. Sein großer Konkurrent aus Berchtesgaden zauberte in den 1475 m langen Eiskanal einen Bahnrekord. "Da kann man auch schon mal den Papa raushängen lassen", begründete Bundestrainer Norbert Loch seinen Gefühlsausbruch. Durch den Erfolg seines Sohnes avancierte der Einsitzer der Männer mit zehn Goldmedaillen zur erfolgreichsten deutschen Disziplin bei Winterspielen.

Auch Loch befindet sich weiter auf Rekordjagd. Vor vier Jahren schon jüngster Olympiasieger in seiner Sportart, schaffte er es nach Georg Hackl und Zöggeler erst als dritter Rodler, Gold bei zwei aufeinanderfolgenden Winterspielen zu gewinnen. Bei der Olympia-Premiere des Teamstaffel-Rennens am Donnerstag mit der favorisierten deutschen Mannschaft kann Loch seine dritte olympische Goldmedaille holen.

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Sein großes Idol Hackl (dreimal Gold, zweimal Silber) wird Loch in der ewigen Bestenliste aber zumindest in Sotschi nicht einholen können. "Es ist nicht mein Ziel, in seine Fußstapfen zu treten, sondern meine eigenen Fußstapfen zu hinterlassen", hatte Loch im Vorfeld über seinen heutigen Trainer und Freund gesagt.

Ähnlich cool wie früher Hackl ging Loch mit Unterstützung von Freundin Lisa ("Es ist immer besonders, wenn sie dabei ist") den Wettbewerb an. Sechs Stunden vor seinem ersten Einsatz hatte er sich mit den Doppelsitzer-Weltmeistern Tobias Wendl/Tobias Arlt beim "fröhlichen Burger-Essen" gestärkt. Und zwischen den ersten beiden Läufen am Samstag informierte sich der glühende Fan des FC Bayern via Liveticker über den 2:0-Sieg der Münchner beim 1. FC Nürnberg. Vor dem Finale wünschte der Triple-Sieger per Twitter Loch noch alles Gute – mit Erfolg.

Pech hatte hingegen Andi Langenhan (Zella-Mehlis). Dem WM-Zweiten fehlten als undankbarer Vierter zum Bronzerang deutliche 0,558 Sekunden. Einen desaströsen Wettbewerb lieferte David Möller (Sonneberg) ab. In Vancouver noch Olympia-Zweiter hinter Loch, landete der Ex-Weltmeister auf einem enttäuschenden 14. Platz.

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Demtschenko, der die größte Rodel-Hoffnung des Gastgeberlandes war, durfte sich unterdessen nach dem verpassten Sieg mit Silber und einem Rekord trösten. Mit 42 Jahren und 74 Tagen ist der 100-Kilo-Athlet nach seiner siebten Olympia-Teilnahme der älteste Medaillengewinner in 50 Jahren olympischem Rodeln.

Auch der Dritte Zöggeler freute sich über einen Eintrag in die Geschichtsbücher: Der 40 Jahre alte italienische Fahnenträger gewann bei sechs aufeinanderfolgenden Winterspielen jeweils eine Medaille, das war zuvor noch niemandem gelungen. Beide Athleten werden nach Olympia sehr wahrscheinlich ihre Karrieren beenden, Lochs Dominanz dürfte in Zukunft also noch größer werden.

 

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