Riesch wie Rosi: WM-Triumph und Slalom-Kugel

OFTERSCHWANG - Das hatte bisher nur Rosi Mittermaier geschafft: Nach dem Triumph im Slalom bei der WM holte sich Maria Riesch nun auch den Sieg im Slalom-Weltcup. Monika Bergmann beendet ihre Karriere.
Weltmeisterin Maria Riesch hat den deutschen Alpinen im erfolgreichsten Winter seit Jahren den nächsten Erfolg beschert. Wie Rosi Mittermaier vor 33 Jahren feierte die 24- jährige Partenkirchenerin in einem Winter WM-Titel und Kristallkugel im Slalom. „Ich habe sie zwar nur vorzeitig für mich entschieden, weil Lindsey ausgeschieden ist. Aber Kugel ist Kugel, ich habe sie gewonnen und das ist sensationell“, sagte Riesch, der wegen des Ausscheidens der Amerikanerin Lindsey Vonn ein fünfter Platz reichte.
Der Sieg am Samstag in Ofterschwang, wo Bormio-Team-Weltmeisterin Monika Bergmann (Lam) mit Tränen in den Augen ihren Rücktritt zum Saisonende bekanntgab, ging erstmals im Weltcup an die Französin Sandrine Aubert. Im norwegischen Kvitfjell belegte der Ebinger Stephan Keppler beim Sieg des Österreichers Klaus Kröll den 29. Platz. Der Super-G am Sonntag fiel aus.
Als die führende Vonn, die im Gesamtklassement mit 369 Punkten Vorsprung bei noch vier ausstehenden Rennen vorne liegt, im Stangenwald von Ofterschwang einfädelte, war für Maria Riesch der erste deutsche Erfolg im Slalom-Weltcup seit „Gold Rosi“ perfekt. „Wir haben eine Kugel gewonnen, die wir selbst zu den Glanzzeiten in den 90er Jahren nicht hatten. Das ist etwas Besonderes“, befand Alpin-Direktor Wolfgang Maier, der seine Vorzeige-Sportlerin glücklich in den Arm nahm. Zwei WM-Titel für Riesch und Kathrin Hölzl, zweimal Junioren-Gold für Viktoria Rebensburg, dazu fünf Weltcup-Siege von Riesch – so viel zum Feiern gab es für die Alpinen lange nicht mehr.
Eine ganze Menge Anspannung fiel nach der dritten Kugel der Karriere von der wegen einer Erkrankung geschwächten Riesch ab. „Ich wollte einfach nicht ausfallen. Wenn es um so eine blöde Kugel geht, fährt das im Unterbewusstsein einfach mit“, sagte die 24-Jährige. „Ich bin froh, dass ich in Are nicht mehr um die Kugel zittern muss“, gestand Riesch, die am Sonntag nach Schweden reiste und die Attacke der „eiskalten Vonn“ (Trainer Mathias Berthold) abgewehrt hatte.
Im Sog von Maria Riesch sorgten ihre Schwester Susanne auf Platz sechs, Fanny Chmelar auf dem zehnten Rang sowie Nina Perner, Kathrin Hölzl, Bergmann und Christina Geiger in den Punkten für ein ausgezeichnetes Ergebnis des Teams, das auch beim Weltcup-Finale ab Mittwoch in Schweden wieder auftrumpfen will. Dort wird Monika Bergmann nach über einem Jahrzehnt im Weltcup zum letzten Mal an den Start gehen. „Nach dieser Saison werde ich die Karriere beenden, ein Comeback gibt es dieses Mal mit Sicherheit nicht“, sagte die 30- Jährige.