Riesch rutscht weiter ab
Schon wieder raus! Partenkirchnerin steckt vor ihrem Heimrennen und der WM im Tief
CORTINA D’AMPEZZO Als Maria Riesch rücklings in den roten Fangzaun knallte, bangten die Zuschauer in Cortina d’Ampezzo sekundenlang mit der Partenkirchnerin. Der Sturz der besten deutschen Skifahrerin beim Super-G auf der Olympia-Piste von 1956 ließ acht Tage vor der WM Schlimmes befürchten. Riesch richtete sich wenig später äußerlich unverletzt („Ein bisschen habe ich mir den Arm angeschlagen, aber ich habe keine größeren Blessuren“) auf. Der Schmerz saß innen. Ausgerechnet kurz vor dem Saisonhöhepunkt droht die 24-Jährige ihre tolle Form zu verlieren.
In drei der vergangenen fünf Weltcup-Rennen sah sie das Ziel nicht. In der Gesamtwertung verwandelte sich ihr Vorsprung von 113 Punkten auf ihre größte Rivalin, ihre Freundin Lindsey Vonn aus den USA, in einen Rückstand von 104 Zählern. Eine Mini-Krise direkt vor den Titelkämpfen. Ex-Skistar Martina Ertl, 2001 letzte deutschen Einzel-Weltmeisterin, hatte denn auch prompt im Bayerischen Fernsehen einen Tipp für Riesch parat: „Ganz abschotten!“ Denn: „Das ist ein ganz wichtiger Moment in ihrer Karriere. Jetzt kommt am Wochenende das Heimrennen in Garmisch-Partenkirchen und dann beginnt schon die WM, bei der sie eine Medaille will.“
Riesch selber wirkte zunächst frustriert und meinte: „Es ist sicher nicht so toll gelaufen. Speziell das Aus heute ist schon bitter.“ Allerdings wehrte sie sich wenig später. Ein Formtief wolle sie sich nicht einreden lassen. „Ich mache mir keine Sorgen, dass ich jetzt total versage“, sagte Riesch und rang sich ein Lächeln ab. Cheftrainer Mathias Berthold jedoch war dazu nicht in der Lage. Er motzte: „Das Rennen ist in die Hose gegangen. So ein Fehler darf ihr nicht passieren. Mit einem Innenskifehler fliegt heutzutage kein Mensch mehr raus.“
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