Riesch gefällt sich als Fernsehstar

Deutschlands beste Skifahrerin über ihren Auftritt in der TV-Serie „Sturm der Liebe“, ihren ersten offiziellen Fanklub und eine Steigerung beim Rennen am Samstag.
AZ: Frau Riesch, im Sommer 2007 haben Sie ein Ski-Buch geschrieben. Darf man annehmen, dass Sie vor dieser Saison dann an einer Fortsetzung gearbeitet haben?
MARIA RIESCH: Nein, diesmal nicht. Ich kann nicht jedes Jahr ein Buch schreiben, so viel gibt es ja nicht zu erzählen. Es ist ja doch jedes Jahr immer irgendwie dasselbe.
Wie haben Sie denn die schneefreie Zeit verbracht?
Mit sehr viel Training! Vor allem konditionell habe ich mich noch einmal prima weiterentwickelt und in den diversen Kraft- und Ausdauertests überall meine persönlichen Bestwerte geknackt. Ski gefahren sind wir von Mai bis Juli kaum. Wir waren nur einmal drei Tage in der Skihalle in Wittenburg bei Hamburg und hatten dort ein gutes Slalom-Training. Mitte August ging es dann für vier Wochen nach Neuseeland, wo wir sehr viel Ski gefahren sind und super Bedingungen hatten.
Und privat?
Ich habe eine Gastrolle in der Sendung „Sturm der Liebe“ gespielt, was sehr viel Spaß gemacht hat. Außerdem hat ein Freund meiner Eltern den ersten offiziellen Maria-Riesch-Fanklub ins Leben gerufen, worauf ich sehr stolz bin, denn der Fanklub hat schnellen Mitgliederzuwachs, es sind viele Freunde und Bekannte dabei, die mich im Winter an den Pisten unterstützen wollen.
Hatten Sie Zeit für Urlaub?
Ich war gleich nach der Saison eine Woche in der Türkei im Robinson Club. Einfach, um nach dem vielen Skifahren und dem ganzen Stress der Saison mal auszuspannen. Allerdings war es dort im April noch relativ frisch und somit noch kein richtiger Badeurlaub. Dafür war ich im Mai noch einmal acht Tage auf den Malediven – ein Traum!
Haben Sie in Ihrem Training irgend etwas gegenüber dem letzten Winter verändert?
Nein, nichts Grundsätzliches. Aber ich habe nochmals ein bisschen intensiver und konsequenter an meinem Körper gearbeitet, man soll sich ja nicht auf den Lorbeeren ausruhen. Wenn man auf Dauer ganz vorn mitmischen will in allen Disziplinen, muss man einfach versuchen, optimale Voraussetzungen zu schaffen.
Ihre Ziele für diesen Winter?
Eine konstant gute Saison zu fahren – und dann hoffe ich, dass es gut genug war, um vielleicht mit einer Medaille von der WM in Val d’Isère zurückzukehren und mit einer Kristallkugel vom Weltcup-Finale aus Åre – am liebsten natürlich mit der großen.
Am Samstag geht es für Sie im Weltcup im finnischen Levi weiter. Nach Platz 13 zum Auftakt darf man eine Steigerung erwarten, oder?
Ich Freude mich sehr darauf, denn der Hang liegt mir, und die Erinnerungen an frühere Rennen sind positiv. Schließlich konnte ich hier im Winter 2003/04 meinen bisher einzigen Weltcup-Slalom gewinnen. Außerdem werde ich jetzt das erste Mal in der allerersten Startgruppe fahren. Ich fühle mich jedenfalls gut.
Interview: Jupp Suttner