Riesch: Das Aus in der Hölle

Auf dem Weg zur nächsten WM-Medaille stürzt Maria Riesch im zweiten Lauf des Riesenslaloms. Auch Olympiasiegerin Rebensburg enttäuscht mit Rang fünf. Trost kommt von Ex-Skistar Wasmeier
Thomas Becker |
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Am Boden: Maria Riesch scheidet im Riesenslalom im zweiten Durchgang aus.
Rauchensteiner Am Boden: Maria Riesch scheidet im Riesenslalom im zweiten Durchgang aus.

Auf dem Weg zur nächsten WM-Medaille stürzt Maria Riesch im zweiten Lauf des Riesenslaloms. Auch Olympiasiegerin Rebensburg enttäuscht mit Rang fünf. Trost kommt von Ex-Skistar Wasmeier

Garmisch-Partenkirchen - Maria Riesch kam nicht mehr raus, raus aus der Hölle. Bestens war sie bis zu diesem Streckenabschnitt der Kandahar unterwegs, eine Sekunde vor der Konkurrenz, pfeilgerade auf Medaillenkurs. Vor dem zweiten Durchgang hatte sie sich ja auch noch kämpferisch gegeben: „Ich bin absolut fit und bereit zur Attacke.” Mitten in der Hölle griff sie dann einen Tick zu heftig an und verpasste ein Tor – aus der Traum. Unten im Ziel spielte der DJ soeben: „Keep on smiling!” Doch nicht nur Riesch, die den Tränen nahe noch im Schnee hockte, war das Lachen vergangen. Auch Mitfavoritin Viktoria Rebensburg, die Olympiasiegerin, stand unten traurig im Zielraum. Sie landete weit hinter der neuen Weltmeisterin Tina Maze auf Rang fünf.

Ausgerechnet das Rennen, das dem deutschen Team so gute Medaillenchancen bot, es ging schon nicht gut los: zuerst der Nebel und dann auch noch die Spitzhacke. Von zehn auf zwölf Uhr musste der Start im Halb-Stunden-Takt verschoben werden – und irgendwann ist einem Streckenposten so langweilig geworden, dass er anfing, mit seiner Spitzhacke herum zu hantieren: Er erwischte dabei die Zeitmessung. Was für ein Missgeschick! Flott wurde ein Lötkolben herbei geschafft und der Schaden behoben. Kein gutes Omen.

Bereits nach dem ersten Durchgang sah es aus deutscher Sicht nur mittelgut aus: Maria Riesch lag als beste DSV-Starterin auf Rang vier, 81 Hundertstelsekunden hinter der Führenden Tina Maze, die mit Startnummer eins ins Rennen gegangen war. Riesch meinte: „Es war gar nicht so einfach, da oben voll anzugreifen, weil es vom Schnee ganz anders war als am Morgen beim Besichtigen. Ich hatte keinen großen Fehler, ein ordentlicher Lauf.” Die Erkältung, die sie zuletzt geschwächt hatte, hat sie Griff. „Ich fühle mich körperlich wieder gut”, meinte Riesch, „ich bin wieder auf der Höhe, auch kräftemäßig.” Auch Vater Sigi Riesch gab sich optimistisch: „Ein toller Lauf, wenn man die Vorgeschichte kennt. Abgerechnet wird zum Schluss.”

Zwei Plätze hinter Riesch reihte sich nach dem ersten Durchgang Viktoria Rebensburg ein. „Ich bin ein bisschen enttäuscht, dass ich doch fast eine Sekunde verloren habe”, meinte die 21-Jährige, die ebenfalls mit einer schweren Erkältung zu kämpfen hatte, „ich habe mich nicht so gut gefühlt.” Und: „Es ist einfach nicht mein Schnee.” Dennoch meinte Papa Rebensburg da noch: „In Vancouver war sie auch Sechste nach dem ersten Durchgang. Sie mag eher die zweiten Durchgänge.” Nun ja, der zweite Lauf gestern gefiel ihr dann doch nicht so gut.

Doch während Rebensburgs Medaillenhoffnung geplatzt ist, bleibt Maria Riesch noch der Samstag. „Klar, jetzt ist sie den Tränen nahe”, sagte ARD-Experte Markus Wasmeier, „aber sie sollte nicht den Kopf in den Sand stecken, denn ihr bleibt ja noch der Slalom.” Am Gudiberg. Ganz ohne Hölle.

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