Ribéry lässt die Löwen weinen

Derby-Wahnsinn in der Arena. Der FC Bayern München ist einer Pleite mit viel Glück entgangen und zum 20. Mal ins Halbfinale des DFB-Pokals eingezogen.
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Die Entscheidung: Ribéry trifft per Elfmeter  zum 1:0 für die Bayern
sampics/Augenklick Die Entscheidung: Ribéry trifft per Elfmeter zum 1:0 für die Bayern

MÜNCHEN - Derby-Wahnsinn in der Arena. Der FC Bayern München ist einer Pleite mit viel Glück entgangen und zum 20. Mal ins Halbfinale des DFB-Pokals eingezogen.

Die Löwen haben irre gekämpft, aber die Bayern haben gewonnen. 1:0 durch ein Last-Minute-Elfmeter- Tor von Franck Ribéry. Bayern ist im Pokal-Halbfinale (18./19. März.). Und da hat Bayern-Manager Uli Hoeneß schon einen Wunsch. „Ein Heimspiel gegen Jena.“

Bei Bayerns Startelf gab’s zwei Überraschungen. Franck Ribéry (Muskelfaserriss im Oberschenkel gerade auskuriert) wurde im Mittelfeld durch Toni Kroos (18) vertreten, Lukas Podolski stürmte statt Miroslav Klose. Bayern- Manager Uli Hoeneß: „Franck kam am Dienstagabend zu Ottmar und hat gesagt, er käme lieber erst später rein.“ Und Poldi? „Er hat sich zuletzt gut reingehängt, hat es verdient, von Anfang an zu spielen.“

Reuter: Logisch, dass wir krasser Außenseiter sind

Löwen-Manager Stefan Reuter schaute neidisch Richtung Bayern-Ersatzbank. „Unglaublich, wer da sitzt. Logisch, dass wir krasser Außenseiter sind.“ Dann verschwand Reuter in der Kabine, um seine Löwen nochmal einzuschwören. „Mutig Nadelstiche setzen“ sollen sie.

Auch Hoeneß und Hitzfeld hatten ihre Stars ins Gebet genommen, nachdem diese im Freundschaftsderby im Januar (1:1) die Ernsthaftigkeit vermissen ließen. Hoeneß: „Wir haben den Spielern klargemacht, dass es diesmal richtig um Geld geht.“ Und um die Fußball-Hoheit in München.

Löwen verlieren Keeper Hofmann

Die Hoheit in der Arena erkämpften sich in der Anfangsphase die Löwen. Danny Schwarz prüfte Bayern-Keeper Oliver Kahn mit einem 25-Meter-Schuss (14.). Nach einem Zusammenprall mit Toni musste Keeper Michael Hofmann mit lädiertem Oberschenkel raus, wurde durch Philipp Tschauner ersetzt (35.). Der bekam gleich einen Adrenalin-Schub, als Toni Kroos nach Fehler von Thorandt alleine vor ihm auftauchte, aber der verschoss (36.). Hätte Kroos bloß zum freistehenden Toni gespielt. Dessen Treffer (38.) wegen Foul an Hoffman annulliert. So blieb’s zur Pause beim 0:0. Ribéry kam für Altintop.

Im Blickpunkt wieder Toni. dessen Treffer Schiri Gagelmann sein Tor wegen Abseits (berechtigt) nicht anerkannt hatte (47.). Die Partie wurde immer spannender. Mit Chancen für Rot und Blau. Van Bommel scheiterte an Tschauner (57.). Kahn parierte einen Mords-Schuss von Lars Bender (61.). Der Schock für die Löwen: Daniel Bierofka, der beste Sechzger bis dato, knickte in vollem Lauf um – . Verdacht auf Kapselriss im Sprunggelenk.

Gelb-Rot für Luca Toni

Für Kroos durfte nach 65 Minuten Klose ran. Die Bayern im Endspurt mit drei Spitzen, mit Toni, Podolski und Klose. Aber nur bis zur 84. Minute. Dann waren’s nur noch zwei Stürmer – und zehn Bayern. Toni, mit Gelb vorbelastet nach Tritt gegen Berhalter (32.), musste nach einer Rangelei mit Thorandt per Gelb- Rot vom Platz (84.). Der nächste Aufreger: Benjamin Schwarz foulte Lucio im Strafraum, Schiri Gagelman zuckte kurz, pfiff aber keinen Elfmeter (89.). Verlängerung!

Hoeneß: „Selbst schuld. In der zweiten Halbzeit hatten wir genug Chancen, haben aber die Tore nicht reingemacht.“ Da zog sich Gagelmann den Zorn der Löwen zu, weil er Benjamin Schwarz nach einem Schubser gegen Ribéry mit Gelb-Rot zum Duschen schickte (111.). Dann bekamen die Bayern doch noch einen Elfmeter, als Klose über Pagenburg fiel. Die Attacke begann vor dem Strafraum, das Foul geschah auf der Linie – eine strittige Szene. Bayern-Trainer Hitzfeld: „Ein klares Foulspiel.“ Löwen-Coach Kurz: „Aber vor der Linie.“

Ribéry verwandelte zweimal: Der erste Schuss ins Tor wurde zurückgepfiffen, weil Bayern-Spieler zu früh in den Strafraum gelaufen waren. Beim zweiten Versuch zeigte Ribéry, wie abgezockt er ist: Mit einem Schlenzer ins Netz entschied er den packenden Pokalfight. Ribery und die Bayern tanzten – die Löwen weinten.

F.M., ps, fill

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