Rentner auf Rekordjagd

Der Unterhachinger Reinhold Humbold (61) startet beim Ironman in Hawaii. Er will die Bestmarke in seiner Altersklasse brechen.
von  Abendzeitung
Triathlet Reinhold Humbold (l.) mit Michael Göhner.
Triathlet Reinhold Humbold (l.) mit Michael Göhner. © dpa

Der Unterhachinger Reinhold Humbold (61) startet beim Ironman in Hawaii. Er will die Bestmarke in seiner Altersklasse brechen.

AZ: Herr Humbold, Sie sind mittlerweile Stammgast beim Ironman. Ist man da trotz Ihres fortgeschritten Sportleralters von 61 Jahren, noch aufgeregt?

REINHOLD HUMBOLD: Ja und nein. Nach dem fünften Ironman in Folge überwiegt eher die Vorfreude. Ohne innere Anspannung läuft so ein Wettkampf aber sicher nicht ab. Wirklich aufgeregt bin ich nur die Minuten vor und nach dem Start beim Schwimmen. Es ist wichtig hier schnell den richtigen Rhythmus zu finden.

Haben Sie eine Paradedisziplin?

Das sollte eigentlich das Schwimmen sein! Ich war in meiner Jugend Leistungsschwimmer und habe bis Mitte Zwanzig beim Münchner Traditionsverein SV 99 Wasserball gespielt. Auf Hawaii hatte ich beim Schwimmen aber immer meine schlechtesten Ergebnisse. Meine Stärken liegen beim Radfahren. Mit einer soliden Laufzeit bringe ich das Rennen erfahrungsgemäß gut zu Ende.

Ihr Körper scheint nicht zu altern. Was ist das Erfolgsrezept für Ihre Fitness?

Gutes Essen und sehr viel Sport. Ich habe keinen Trainingsplan, sondern höre auf meinen Körper und mache wozu ich Lust habe. Neben dem Triathlon spiele ich mit meiner Frau an den Wochenenden Golf. Im Winter geht's zum Langlaufen, um für die anstehenden Wintertriathlons fit zu werden.

Sie haben in den letzten Jahren regelmäßig Rekorde in Ihren Altersklassen aufgestellt. Welches Ziel verfolgen Sie dieses Jahr?

Ich will meinen Rekord aus dem Vorjahr unterbieten. Mein Ziel ist es, den Wettkampf unter zehn Stunden zu beenden. Das wäre in der Altersklasse 60 ein neuer Rekord. Darüber hinaus wäre ein Platz unter den ersten 300 (1800 Teilnehmer) ein großer Erfolg für mich.

Und dann wird gefeiert?

Geplant habe ich noch nichts, aber ohne ein paar Weißbier wird der Abend so oder so nicht enden.

Wird das Ihr letzter Ironman?

Nein, sicher nicht! Dieser Wettkampf ist wichtig für mich, um körperlich und geistig fit zu bleiben. Ich war 45 Jahre im Beruf und bin seit Anfang Oktober im "Vorruhestand". In den nächsten Jahren werde ich meine freie Zeit nutzen, um mich voll aufs Training zu konzentrieren. Mal sehen, was möglich ist, wenn ich noch mehr trainiere. Langweilig wird mir mit Sicherheit nicht!

Interview: Felix Sperling

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