Renaissance der Eleganz
Das Telemarken hat in den letzten gut 10 Jahren eine Renaissance erlebt und sich eine kleine Nische im Skisport erobert. Beim Telemarken ist die Ferse nicht auf dem Ski fixiert, sondern frei beweglich, ähnlich wie bei den Langläufern oder Skispringern. Dank der technisch perfekt entwickelten Ausrüstung fegen die Telemarker heute elegant, rasant und hochsportlich durch die Kurven. Dabei galt die Sportart vor einigen Jahren als fast ausgestorben.
Von einer Massenbewegung kann nicht die Rede sein, doch es hat sich zum Beispiel in Garmisch, Oberstdorf oder auch im Tiroler Stubaital eine recht aktive Szene gebildet. Dorthin zieht es auch die Münchner Telemarker ganz besonders. In St. Anton am Arlberg halten die zahlreichen Gäste aus Skandinavien die Telemarkbewegung am Leben.
Vor rund 10 Jahren waren die Telemarker gerne noch mit Norwegerpullis unterwegs, um an die Wurzeln ihres Sportes in der norwegischen Provinz Telemark zu erinnern. In den letzten Jahren hat sich das Bild der Freeheeler, wie die Anhänger dieser Disziplin sich auch gerne nennen, mächtig geändert. Wer heute eine Gruppe von Telemarkern trifft, glaubt nicht selten in ein Fotoshooting für einen Wintersportkatalog geraten zu sein: Die hochwertigsten Jacken und Hosen in den angesagten und meist überaus knalligen Farben der Saison zieren den Telemarker von Welt. Da es viele auch in den Tiefschnee abseits der Piste zieht, gehört ein Rucksack samt Lawinenschaufel, Sonde, Lawinenverschüttetensuchgerät und natürlich ein schicker Helm längst zum guten Ton.
Grenzen gibt es beim Telemarken keine mehr: Die Kids jagen im Funpark über Rails oder enorme Sprünge und zeigen dabei spektakuläre Manöver, die Freerider fegen mit höchstem Tempo durch den Tiefschnee und stürzen sich über Felsklippen hinunter.
Auch die Rennszene hat sich weiterentwickelt. Die knallharten Rennpisten beim Telemarkweltcup unterscheiden sich kaum noch vom Geläuf von Bode Miller und Felix Neureuther bei den alpinen Profis.
Zu dem klassischen Rennlauf hat sich nun auch noch der Tele Cross gesellt: Immer vier Fahrer starten hierbei gleichzeitig in einen mit Sprüngen und Steilkurven gespickten Kurs, die jeweils ersten zwei eines jeden Laufs erreichen die nächste Runde – spektakulärer geht es für Zuschauer und Akteure nicht mehr.
Mehr Infos zum Telemarken, Materialtipps, Kurse und Termine von Telemarkfestivals gibt es hier:
Internet: www.freeheeler.eu
(Onlineausgabe des europäischen Telemarkmagazins „Freeheeler”)
www.telemarktips.com
(Beliebte amerikanische Telemarkseite)
Buch: Telemarkskifahren, Patrick Droste/Ralf Strotmann