Reformer, Rückkehrer und ein Olympiasieger
Hitzfeld weint zum Abschied, Klinsmann macht alles neu, doch Erfolg hat auch ein Bayern-Coach, den kaum einer kennt: Frauentrainer Wörle
Wie ein Trainer tickt, zeigt sich oft im Moment des Triumphs. Manche ziehen sich dann zurück, wollen allein sein mit sich und den Gedanken wie einst Franz Beckenbauer nach dem WM-Finale 1990 in Rom, als der Teamchef versonnen über den Rasen schlenderte.
Andere stellen sich dann erst recht in den Mittelpunkt, um zu demonstrieren, dass der Erfolg der Mannschaft allein ihnen zu verdanken ist. Viktor Tichonow etwa, der gestrenge Oberst aus der Roten Armee, der das sowjetische Eishockey-Team zu großen Erfolgen führte und sich dann, wenn es nur für die Spieler Medaillen gab, einem aus der Mannschaft noch bei der Siegerehrung das Edelmetall vom Hals riss, um es sich selbst umzuhängen.
Es herrscht eine große Bandbreite auch bei denjenigen Charakteren, die die AZ zusammen mit ERDINGER Weißbräu bei der Wahl zum Trainer des Jahres sucht.
Da war zum einen der Abschied von Ottmar Hitzfeld, der mit den Bayern noch das Double holte (und nach dem letzten Spiel in Tränen ausbrach), bevor er als Nationaltrainer in die Schweiz wechselte, zum anderen die schon im Januar verkündete Verpflichtung von Jürgen Klinsmann als Nachfolger.
Klinsmann krempelte alles um und hatte nach anfänglichen Schwierigkeiten auch Erfolg, führte er die Bayern doch an die Spitze der Liga zurück, knapp hinter Hoffenheim.
Ganz vorne steht schon ein weitgehend unbekannter Trainer mit dem FC Bayern, Günter Wörle mit den Fußball-Frauen. Und Mehmet Scholl, Sportler des Jahres 2007, tritt diesmal als Coach der Bayern-U13 an, um Coach des Jahres zu werden.
Auch zwei Hachinger stehen zur Wahl. Ralph Hasenstüttl, Trainer der Fußballer von und Mihai Paduretu, Erfolgscoach der Volleyballer. Dazu EHC-Rückkehrer Pat Cortina, die beiden Box-Trainer Mladen Steko und Roland Suttner und sogar ein Olympiasieger. Stefan Kermas, Trainer des MSC, der als Co-Trainer der Hockey-Männer Gold in Peking holte. Vorjahressieger Marco Kurz wurde dieses Mal wegen der anhaltenden Erfolglosigkeit der Löwen in 2008, nicht nominiert. Gewählt werden kann er von Ihnen aber natürlich trotzdem.