Red-Bull-Boss: „Vettel ist unverkäuflich“

Sebastian Vettel hat nicht erst seit seinem Sieg in China Begehrlichkeiten bei den meisten Rennställen geweckt. So wehrt sich Vettels Arbeitgeber Red Bull vor dem GP Spanien am Sontag gegen eine feindliche Vettel-Übernahme.
von  Abendzeitung
Red-Bull-Star Sebastian Vettel soll auch weiter für die Brausefirma jubeln.
Red-Bull-Star Sebastian Vettel soll auch weiter für die Brausefirma jubeln. © dpa

BARCELONA - Sebastian Vettel hat nicht erst seit seinem Sieg in China Begehrlichkeiten bei den meisten Rennställen geweckt. So wehrt sich Vettels Arbeitgeber Red Bull vor dem GP Spanien am Sontag gegen eine feindliche Vettel-Übernahme.

Christian Horner hat das Mittagessen noch kaum angerührt, da schwebt ihm über seinen Salat hinweg die alles entscheidende Frage zu Gehör: „Was machen Sie denn, wenn ein großes Werksteam Sebastian Vettel kaufen will?“

Red-Bull-Teamchef Horner, eigentlich ein zurückhaltender Brite, zieht die Augenbrauen zusammen und vermerkt zischend: „Sebastian ist unverkäuflich.“

Und damit beginnt der Große Preis von Spanien in Barcelona (Sonntag, 14 Uhr, RTL und Premiere live) mit einer Absage an alle Begehrlichkeiten. Zuletzt hatten Gerüchte über gesteigertes Vettel-Interesse seitens Ferrari und Mercedes die Runde gemacht. Auch BMW pocht auf tiefgreifende Parallel-Verträge mit dem Heppenheimer Shootingstar.

Vettels Situation sieht allerdings so aus: Red Bull besitzt die vertraglichen Rechte am Fahrer Vettel bis Ende 2010. Und auch wenn Dietrich Mateschitz sagt: „Wir würden ihm nie Steine in den Weg legen,“ so bedeutet dies laut Horner nur: „Wir werden ihm einfach weiterhin ein Siegerauto bauen. Dann braucht er nicht zu wechseln, um zu gewinnen.“

Tatsächlich haben momentan weder BMW noch Mercedes und Ferrari Autos, die siegfähig erscheinen.

BMW-Sauber pocht zwar mit einem gewissen Recht auf Vettel, allerdings nur auf die Rechte an seinen Botschafter-Diensten. Vettel fungiert als Instruktor der Formel-BMW-Nachwuchsklasse, die er einst gewann. Und er fährt Dienstwagen aus München. Eine Rückkehr-Option zu den Münchnern hat Vettel aber nicht in seinem Vertrag.

Was Ferrari angeht, so hat Vettel in dieser Richtung durchaus schon mal geschielt, zumal ja auch sein beinahe väterlicher Freund Michael Schumacher dort Berater ist und ihn lockt. Doch Vettel fehle die Begeisterung für den Mythos Ferrari. Sagt Sebastian Vettel.

Und Mercedes?

Horner bestätigte in Barcelona nochmals ein gesteigertes Interesse am Motor der Stuttgarter. Mit einem Ausrüstervertrag könnte Mercedes des Red-Bull-Piloten habhaft werden. Ein schlauer Zug. Das Problem: Mercedes passt als Nobelmarke zu Red Bull wie Mozart zu Techno-Pop.

Und dafür, dass Vettel ein Red Bull-Markenbotschafter bleibt, wird bei den Brauseherstellern längst alles unternommen. „Wir bauen das Team um ihn herum auf, so wie Renault seines um Fernando Alonso“, sagt Horner. Oder wie Ferrari das seine von 1996 bis 2006 um Michael Schumacher.

Peter Hesseler

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.