Ralf will weniger arbeiten

Schumacher wünscht sich Villeneuve in der DTM, um nicht mehr der einzige Star zu sein. Trotzdem gefällt es ihm bei den Tourenwagen : „Es ist schön zu sehen, wie toll ich aufgenommen wurde.“
von  Abendzeitung
Beliebt bei den Fans: Ralf Schumacher umringt von seinen Anhängern.
Beliebt bei den Fans: Ralf Schumacher umringt von seinen Anhängern. © Augenklick

Schumacher wünscht sich Villeneuve in der DTM, um nicht mehr der einzige Star zu sein. Trotzdem gefällt es ihm bei den Tourenwagen : „Es ist schön zu sehen, wie toll ich aufgenommen wurde.“

OSCHERSLEBEN Ralf Schumacher (32) ist gut angekommen in der DTM. Na gut, Platz 14 im ersten Rennen in Hockenheim ist für einen früheren Formel-1-Star kein Grund für eine mehrtägige Freudenfeier. Aber Schumacher sitzt ja auch in einem schwächeren Auto, sein Mercedes stammt noch aus der Vorsaison. Viel wichtiger war seinen Chefs deshalb, wie positiv Schumacher in der Außenwirkung angekommen ist.

Norbert Haug, der Motorsportchef bei Mercedes, findet: „Das Interesse der Medien und die Begeisterung der Zuschauer auf Ralfs DTM-Engagement hat, ehrlich gesagt, alles geschlagen, was die DTM diesbezüglich bisher erlebt hat.“ Und Ex-Pilot Hans-Joachim Stuck lobt Schumacher: „Er hat sich toll gegenüber den Fans verhalten. Das war vorbildlich und gut für sein Image.“

Tatsächlich war Schumacher der meistbeachtete Mann in Hockenheim (und seine Gattin Cora die meistbeachtete Frau). Er gab Interviews, Autogramme, posierte für Fotos, stand lächelnd im Fokus. Beim zweiten Rennen am Sonntag (14 Uhr, ARD live) in Oschersleben wird das kaum anders sein.

Der Rummel hat Schumacher selbst überrascht: „Damit hatte ich nicht gerechnet. Es ist schön zu sehen, wie toll ich aufgenommen wurde.“

Bloß: Es ist halt auch anstrengend, als Vorzeigefahrer stetig herumgereicht zu werden. Deshalb freut sich Schumacher, wenn im ehemaligen Formel-1-Weltmeister Jacques Villeneuve (37) ein zweiter Topstar in die DTM käme. Der Kanadier hat Interesse bekundet und sich bereits bei Haug erkundigt; ein Einstieg noch in dieser Saison ist denkbar. Mercedes setzt bislang neun DTM-Autos ein, Rivale Audi schickt zehn Fahrer ins Rennen. Ein Platz wäre verfügbar.

Schumacher sagt: „Wenn es sich um eine interessante Person und einen Ex-Weltmeister wie Jacques Villeneuve handelt, hätte das ja auch etwas Positives für mich, nämlich etwas weniger Arbeit außerhalb des Autos.“ Ralf bekäme Entlastung. Und Mercedes noch mehr Aufmerksamkeit. Sportchef Haug: „Möglich, dass Villeneuve bald mal zu einem DTM-Rennen zu Besuch kommt. Mehr ist bis jetzt nicht ausgemacht.“ Schumacher muss sich noch ein bisschen gedulden.

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