Rätsel um Jared Homan

Der Center bleibt vorerst bei den Basketballern des FC Bayern, hat aber sportlich im Verein keine Perspektive. Die Hintergründe des Falls.
Julian Galinski |
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MÜNCHEN Seit Freitag vergangener Woche trainieren die Basketballer des FC Bayern nun zusammen für die anstehende Saison in der Basketball-Bundesliga. Gerade Neuzugänge wie Malcolm Delaney freuen sich sehr über die professionelle Rundum-Ausstattung und ein bisschen weniger über die ebenso profesionellen Fitness-Checks.


Der FC Bayern hat eine Fotostrecke vom Laktat-Test auf Facebook veröffentlicht, Ohrläppchen mit Pflastern sind zu sehen, verbissene Gesichter bei den neuen Stars um John Bryant und Yassin Idbihi. Jared Homan, für den trotz eines Vertrags bis 2014 durch die Verpflichtungen der beiden genannten Center im Grunde kein Platz mehr im Kader ist, fehlt allerdings auf den Bildern. Zufall, teilen die Bayern mit, es habe nicht nur eine Trainingsgruppe gegeben. Aus dem Verein war zuletzt noch zu hören, dass er weiter mit Homan plant.


Damit wäre eigentlich alles geklärt. Oder?


Nicht abschließend. Denn Homans Schicksal wirft Rätsel auf. AZ-Recherchen stützen auch eine andere Variante von Homans Geschichte.


Demnach suchen die Bayern seit Ende der vergangenen Saison einen neuen Verein für Homan. Einen Spieler einfach so fallen zu lassen, das ließe sich mit ihrem Ethos nicht vereinbaren. Aber mit den hochkarätigen Zugängen Bryant und Idbihi haben sie mehr oder weniger sanft klar gemacht, dass Homans Dienste nicht länger notwendig sind.

Weil der US-Profi (30) zwar physisch extrem stabil ist, mental dagegen etwas weniger. Er hat auf dem Parkett, das ist statistisch sehr genau dokumentiert, eine äußerst schwache Frei- und Feldwurfquote. Abseits davon hängt ihm seit einer Disco-Schlägerei das Image ausgeprägter Party-Affinität an. Homans größtes Problem, das ist aus dem Umfeld der Bayern zu hören, ist allerdings Selbstüberschätzung. Menschen, die ihn nicht für einen genauso guten Basketballer wie er selbst halten, kann er äußerst launisch begegnen – siehe Interimscoach Yannis Christopoulos.


Jedenfalls fanden die Bayern bis zum Trainingsstart am Freitag keinen Abnehmer. Zu einer Einigung über eine Abfindung kam es nicht, offenbar stellte Homan sehr hohe finanzielle Forderungen. Und reiste daraufhin vergangene Woche nach München. Dort allerdings rieten ihm die Verantwortlichen, dass er besser den Verein wechseln solle – die extremere Variante lautet: dass sie ihn sogar von der Mannschaft fernhalten, aus Sorge um die Teamchemie. Und nun mit Nachdruck daran arbeiten, doch noch einen Verein für den Farmerssohn aus Iowa zu finden.


Solange Homan jedenfalls bei den Bayern unter Vertrag steht, werden die ihn schützen, auch das ist eine Maxime. Unabhängig davon, was intern geschieht.

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