Radfahren: Die Frühjahrs-Kur fürs Bike
Jedes Jahr das Gleiche. Endlich ist das Wetter warm genug, um das Radl aus dem Keller zu holen und dann das: Die Luft ist raus, die Bremse klemmt und das Licht geht auch nicht mehr.
Damit das Fahrrad frühlingsfit ist, braucht es mehr als Luftpumpe. Doch keine Sorge: Mit wenigen Handgriffen ist Ihr Rad nach diesen Checks wieder startklar: Bremsen Starten wir mit der wichtigsten Komponente: den Bremsen. Bremsen unterliegen der stärksten Abnutzung. Sowohl bei Felgenbremsen als auch Scheibenbremsen sind daher als allererstes die Beläge zu überprüfen. Sind bei Felgenbremsen die Beläge bereits schief abgefahren, sollten diese umgehend erneuert werden. Des Weiteren erkennt man einen abgenutzten Belag an einer von Rillen gezeichneten Oberfläche. Einige Bremsbeläge weisen ein leichtes Profil auf. Ist dieses nicht mehr zu erkennen, müssen die Beläge getauscht werden. Bei Scheibenbremsen ist ein Ausbau unumgänglich. Im Belag findet man meist eine Vertiefung. Ist diese bereits zu einem Loch ausgewachsen, steht ein Wechsel an.
Bremsen und Beleuchtung müssen funktionieren
Übrigens: Ist es nicht notwendig die Bremsen zu erneuern, sollte man sie dennoch säubern. Bei Felgenbremsen bedeutet das mit Isopropylalkohol oder Bremsenreiniger von Schmutz und Öl befreien. Bei Scheibenbremsen kann man mit einer feinen Feile die Kanten des Bremsbelags anschrägen sowie die Belagsrückseite vorsichtig mit Kupferpaste einschmieren. Licht Nach den Bremsen trägt das Licht entscheidend zur Sicherheit im Straßenverkehr bei. Am besten lässt sich deren Leistung noch im Keller testen. Bei ausgeschaltetem Licht lässt sich wunderbar überprüfen wie groß und intensiv der Lichtkegel noch ist. Was viele nicht wissen – oder vergessen: Portable Lichter zum Dranklipsen entsprechen nicht der StVO! Nur bei Rennrädern sind Lichter ohne Dynamos zugelassen.
Dass die Reifen nach der Winterpause erst entsprechend des auf dem Radmantels angegeben Luftdrucks aufgepumpt werden müssen, dürfte klar sein. Doch auch Mantel und Ventil sollte man auf Dichtigkeit und tadellosen Zustand kontrollieren. Sonst ist die Luft ganz schnell wieder raus aus dem Radlspaß!
Die Kette ist schnell gecheckt. Mit angehobenem Sattel lässt sich das Pedal im Stand probeweise kräftig durchdrehen. Dabei sollte die Kette möglichst ruhig und laufen und keine nervigen Geräusche von sich geben. Auch Rostspuren sollten keine zu sehen sein. Schmutz und Staub wird man am besten mit Kettensprays und -ölen los. Am einfachsten verteilt man dieses indem man das Fahrrad auf den Kopf stellt, das Hinterrad dreht und dabei das Spray bzw. Öl auf eine Stelle sprüht. Durch die Raddrehung verteilt es sich von alleine gleichmäßig.
Pedale testen nicht vergessen
Pedale Um die Pedale zu testen, sollte man besser eine kleine Runde im Hof drehen. Knackt sie beim Treten, sind wohl Tretlagerwelle, Kurbeln oder Pedallager beschädigt. Sollte dies der Fall sein, ist man besser beraten, einen Fahrrad-Mechaniker aufzusuchen. Ein Fahrradrahmen wirkt unverwüstlich. Doch auch er muss gepflegt werden. Natürlich erfüllt auch ein feuchter Lappen seinen Zweck. Doch vor dem ersten Einsatz des Jahres, sollte man doch besser zum speziellen Fahrradreiniger greifen! Dieser löst nicht nur Dreck und Rost, sondern trägt zugleich eine schützende, konservierende Ölschicht auf.
Bevor sie in die Gänge kommen, werfen Sie einen letzten Blick auf die Schaltung. Die meisten Räder haben eine Kettenschaltung. Nach langer Lagerung ist diese gerne mal verstellt. Mit einem kleinen Schraubenzieher lässt sie sich jedoch wieder feinjustieren, sodass die Kette nicht mehr schleift. Hierzu dienen zwei kleine Schrauben an der Stelle, an der das Kabel in die Schaltung läuft. Dreht man diese gegen den Uhrzeigersinn, verschiebt es das Schaltwerk in Richtung größeren Ritzeln, dreht man im Uhrzeigersinn, verschiebt es sich in die andere Richtung. Unbedingt sollte man sich dabei mit nur kurzen Drehungen langsam an die richtige Einstellung herantasten. Zuletzt aber nicht letztens sollte natürlich nicht vergessen werden, die Sitzposition wieder richtig einzustellen und alle Schrauben – vor allem die Radspanner – auf festen Sitz zu kontrollieren. Erst dann kann der Drahtesel wieder die Freiheit spüren und euch zu neuem Radlgenuss, statt -frust entführen.
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