"Rabenschwarzer Tag" für Frankfurts Trainer Hütter

Sportvorstand Bobic und Chefcoach Hütter machen sich trotz des 1:6 in Leverkusen Mut im Kampf um die erste Champions-League-Teilnahme. Eintracht Frankfurt habe alles noch in eigener Hand - aber es wird eng.
dpa |
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Das 1:6 in Leverkusen war ein "rabenschwarzer Tag" für Frankfurts Trainer Adi Hütter.
Rolf Vennenbernd/dpa Das 1:6 in Leverkusen war ein "rabenschwarzer Tag" für Frankfurts Trainer Adi Hütter.

Leverkusen - Fredi Bobic und Adi Hütter waren ein wenig wie die furchtsamen Kinder, die sich im dunklen Wald pfeifend Mut machen wollen.

Dem Sportvorstand und dem Trainer des Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt ist nach dem 1:6 (1:6)-Debakel bei Bayer Leverkusen und einem "rabenschwarzen Tag", wie Hütter die Pleite umschrieb, eines bewusst: Die erstmalige Teilnahme an der Champions League ist trotz Platz vier gefährdet.

"Es gibt solche Tage", bemerkte Bobic im Anschluss an die peinliche Vorstellung des Europa-League-Halbfinalisten. Geistig und körperlich war kein Frankfurter Spieler in der Lage, das Desaster zu verhindern. Hütter räumte ein, er könne sich in seiner Karriere nicht an einen 1:6-Halbzeitstand erinnern. Immerhin habe sein Team das "ordentlich zu Ende gebracht und Charakter gezeigt". Das aber lag nur daran, dass die Leverkusener in den zweiten 45 Minuten mehr als einen Gang zurück schalteten.

Und dann machte sich der Österreicher Hütter doch wieder Mut und konstatierte zur Champions-League-Lotterie eins aus fünf, die Eintracht habe "alles noch in eigener Hand". Tabellarisch stimmt das: Frankfurt ist bei 54 Zählern punktgleich mit Leverkusen weiter Vierter, Mönchengladbach und Wolfsburg haben 52, Hoffenheim hat 51.

Hütter weiß indes auch: Es darf keinen Ausrutscher mehr geben. "Wir müssen daran glauben und gegen Mainz gewinnen", ließ er vor dem Derby gegen die Rheinhessen wissen. Zum Showdown am 18. Mai muss die Eintracht dann zu den Bayern. Für Leverkusen wirkt das Restprogramm einfacher: Gegen Schalke am Samstag und dann bei Hertha BSC - da kann es die Elf von Peter Bosz noch möglich machen, das vor Saisonbeginn ausgerufene Ziel Königsklasse zu erreichen.

Eines wollte Hütter nicht tun: "Ich bin nicht der Trainer, der drauf steigt, wenn die Mannschaft am Boden liegt." Stattdessen muss er als Mutmacher auftreten, speziell vor dem Halbfinal-Rückspiel in der Europa League beim FC Chelsea: "Für Donnerstag mache ich mir keine Sorgen, dass wir uns anders präsentieren. Wir werden die Köpfe wieder frei haben."

Immerhin könnte sich die Eintracht als Gesamtsieger der Europa League, quasi durch die Hintertür, für die Königsklassen-Gruppenphase qualifizieren. Bobic scheint diesen Umweg nach dem 1:1 im Hinspiel gegen die Engländer durchaus im Hinterkopf zu haben. Jedenfalls bemerkte er, für Donnerstag bedeute das 1:6 "gar nichts. Wir haben vier Tage Zeit. In London ist alles möglich." Ein Sieg oder ein höheres Remis als 1:1 würde das Finale perfekt machen.

Sorgen sind trotzdem da. Und sie sind nicht unbedingt klein: Frankfurt hat die zurückliegenden vier Pflichtspiele nicht gewonnen, das Team wirkte vor 30.210 Zuschauern in der ausverkauften Arena erschöpft und wehrte sich gegen das Offensivspektakel so unzureichend, dass Bayer durch Kai Havertz (2. Minute), Julian Brandt (13.), Lucas Alario (23./34.), Charles Aránguiz (28.) und Martin Hintereggers Eigentor (36.) binnen 36 Minuten sechsmal traf. Bayer-Offensivmann Kevin Volland sieht nun in den "Endspielen" gegen Schalke und in Berlin die "Superchance" auf die Champions League.

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