Qualifying: Rosberg holt die Pole

 Bei der Qualifikation zum Großen Preis von Bahrain ereichte Nico Rosberg die Pole Position. Vettel noch vor Alonso direkt dahinter.
SID |
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SAKHIR Nico Rosberg war nach der zweiten Pole Position seiner Karriere bestens gelaunt. Der Mercedes-Pilot kam vor den wartenden Journalisten aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus und scherzte auf dem Podium der Pressekonferenz nach dem Qualifying zum Großen Preis von Bahrain (Sonntag, 14.00 Uhr/RTL und Sky) mit dem neben ihm sitzenden Sebastian Vettel. Der drittplatzierte Fernando Alonso wirkte gegen die gut gelaunten Rivalen wie erstarrt.

Der Spanier zeigte keine Regung, seine Augen waren starr ins Nichts gerichtet. „Das ist natürlich gigantisch“, sagte Rosberg, nachdem er auf dem 5,412 km langen Kurs in der Wüste von Sakhir eine überlegene Bestzeit hingelegt hatte (1:32,330 Minuten), „das Team hat über Nacht einen super Job gemacht.“ Ein Jahr nach dem Rennen in China geht der 27-Jährige damit erneut als Erster in einen Grand Prix. Vettel gönnte ihm den Triumph: „Nico hat eine Top-Runde hingelegt, die Pole war für uns einfach nicht drin.“

Für den Wiesbadener war seine Vorstellung eine kleine Genugtuung für die ganzen Enttäuschungen zuletzt – mit zwei Ausfällen in den ersten drei Rennen und einer umstrittenen Stallorder-Entscheidung in Malaysia. „Das war eine Megarunde“, sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Und Niki Lauda, Aufsichtsratschef der Silberpfeile, meinte: „Diese Runde, die er da rausgezaubert hat, das war eine Höchstleistung.“ Im Gegensatz zu Pole-Setter Rosberg zeigte sich Weltmeister Vettel sehr zuversichtlich für das Rennen.

„Wir sind gut gerüstet, das Auto funktioniert immer besser“, sagte der Red-Bull-Pilot, räumte aber ein: „Die Reifen werden wieder sehr viel entscheiden.“ Rosbergs Silberpfeil-Kollege Lewis Hamilton muss nach einer Strafversetzung wegen eines unerlaubten Getriebewechsels von Platz neun ins Rennen gehen, obwohl er sich als Vierter qualifiziert hatte. Kimi Räikkönen kam im Lotus nicht über Startplatz acht hinaus. Adrian Sutil (Gräfelfing/1:33,246) startet im Force-India auf Rang sechs, Nico Hülkenberg (Emmerich/1:33,976) musste sich im Sauber mit Platz 14 zufrieden geben. Vettels Teamkollege Mark Webber (Australien) wurde aufgrund seines Unfalls in China auf den siebten Platz zurückversetzt. Rosberg wollte unterdessen die Erwartungen auf seinen zweiten Rennsieg nach China im Vorjahr nicht unnötig befeuern. „Wir wissen nicht, ob wir schnell genug sind, um zu gewinnen“, sagte er. Es komme darauf an, die Reifen lange am Leben zu halten. Zuletzt in Shanghai war Hamilton von der Pole „nur“ als Dritter ins Ziel gefahren.

Und so bereiten vor dem umstrittensten Rennen der Saison in dem autoritären Golf-Staat den Mechanikern und Fahrern nach wie vor die Reifen das größte Kopfzerbrechen. Zumal die Pneus in der Wüsten-Hitze besonderen Belastungen ausesetzt sind. Alle Piloten sind sich einig: Es gewinnt nicht unbedingt der Schnellste, sondern der beste „Reifenflüsterer“. Und als solche sahen Vettels Konkurrenten zuletzt besser aus. Zwar führt der Heppenheimer (52 Punkte) die WM-Wertung mit drei Zählern Vorsprung auf Räikkönen und neun Punkten auf Alonso an, doch der Trend spricht etwas gegen den Champion.

Sein Dauerrivale Alonso könnte ihn am Sonntag ablösen, der Ferrari geht mit den empfindlichen Reifen gnädiger um als Vettels Red Bull. Und so versuchte der zerknirschte Spanier Zuversicht zu versprühen: „Wir haben eine gute Ausgangsposition.“ Für die Zukunft ist Rosberg sehr zuversichtlich, dass Mercedes dauerhaft konkurrenzfähig sein kann. „Der Aufschwung kommt zwar später als erhofft, aber jetzt ist er da“, sagte er in einem Interview mit der „Welt am Sonntag“:

Man sei voll „voll auf Angriff gepolt. Wir treiben uns gegenseitig an, und zwar ohne Ende. Alle ziehen an einem Strang, um die Besten der Formel 1 zu werden. Alle glauben daran, dass wir das schaffen können.“ Unterdessen halten die Proteste in Bahrain an – erneut demonstrierten Tausende Menschen für mehr Demokratie und Menschenrechte. Als Anhänger der radikalen Organisation „Bewegung des 14. Februar“ in der Nacht versuchten, den Perlenplatz in der Hauptstadt Manama zu besetzen, kam es zu Ausschreitungen zwischen den Demonstranten und der Polizei. Molotow-Cocktails flogen, Autoreifen wurden in Brand gesteckt – die Polizei setzte Tränengas und Blendgranaten ein, wie Augenzeugen berichteten. Nach Behördenangaben wurden zwei Personen verletzt. Zudem wurden britische TV-Journalisten aufgefordert, das Land zu verlassen.

„Um die nationale Sicherheit zu gewähren“, wie es in einer Mitteilung der Regierung hieß. Die Reporter hatten zuvor Demonstrationen gefilmt, wurden bei ihrer Arbeit unterbrochen und zweimal verhört.

 

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