Proteste bei Eröffnungsfeier in Rio erwartet

Rund um die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele am Freitagabend in Rio de Janeiro werden politische Proteste gegen den unpopulären Interimspräsidenten Michel Temer erwartet. Pelé - letzter Fackelträger in spe - wartet auf grünes Licht vom Arzt.
von  sid
Fußball-Weltstar Pelé (links) soll bei der Eröffnungsfeier eine besondere Aufgabe übernehmen, Brasiliens Interimspräsident Michel Temer rechnet mit massiven Protesten.
Fußball-Weltstar Pelé (links) soll bei der Eröffnungsfeier eine besondere Aufgabe übernehmen, Brasiliens Interimspräsident Michel Temer rechnet mit massiven Protesten. © dpa

Rio de Janeiro - Auf internationalem Parkett ist er noch ein unbeschriebenes Blatt. Brasiliens Interimspräsident Michel Temer hat bewegte Monate hinter sich, kurz nach Olympia will er auch offiziell Präsident des fünftgrößten Landes der Welt werden. Und als solcher im September zum großen G20-Gipfel nach China reisen.

Als ersten großen Auftritt darf er nun Gastgeber der Olympischen Spiele glänzen, aber es sagten nur rund 45 Staats- und Regierungschefs zu, ursprünglich war in Brasilien mit einer Zahl von bis zu 100 kalkuliert worden.

Rund um die Eröffnungsfeier in Rio de Janeiro werden politische Proteste erwartet: Während der Zeremonie im Maracana-Stadion am Freitagabend soll gegen den unpopulären Interimspräsidenten demonstriert werden.

Lesen Sie hier: Deutsche Fußballer haben Olympiareife - Flick: "Phantastisch"

Temer selbst rechnet damit, dass er bei seiner kurzen Ansprache zur Eröffnung massiv ausgebuht wird. Deshalb soll Temer nur ganz kurz reden und danach die Musik aufgedreht werden, um die Buh-Rufe zu übertönen. Das berichten brasilianische Medien.

 

 

Die Sicherheitsbehörden gehen derweil von sieben Kundgebungen im Stadtgebiet von Rio mit etwa 15.000 Demonstranten aus. Neben der Copacabana soll vor allem die Umgebung rund um das stark abgesicherte Maracana Schauplatz der Proteste werden.

Die Macher der Eröffnungsfeier erwarten hingegen eine "coole Show", wie der künstlerische Leiter und berühmte brasilianische Regisseur Fernando Meirelles am Donnerstag sagte. Während des rund dreistündigen Spektakels soll Brasiliens Liebe zum Leben, zur Musik und zum Tanz gefeiert werden, aber auch Probleme wie der Klimawandel angesprochen werden.

"Wir müssen aufhören, unsere Heimat, den Planeten, zu attackieren", sagte Meirelles.

Pelé wartet auf grünes Licht vom Arzt

Nach der Absage zweier Werbetermine wartet Brasiliens Fußball-Idol Pelé für seine Teilnahme an der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele nur noch auf die Freigabe durch seinen Arzt. Der 75-Jährige soll laut brasilianischen Medien am Freitag als letzter Fackelträger das Olympische Feuer im Maracana-Stadion von Rio de Janeiro entzünden, nach zwei Hüftoperationen ist er derzeit allerdings auf Gehhilfen angewiesen.

"Mit den Unternehmen ist alles geklärt. Die Entscheidung ist jetzt eine medizinische", sagte Pelés Berater und Freund José Forno Rodrigues dem Internetportal UOL Esporte.

Seit seiner Hüft-OP im Dezember vergangenen Jahres behindern den dreimaligen Weltmeister starke Schmerzen beim Gehen. Pelé ist zwar Brasiliens größtes Sportidol, hat aber wegen seines ProfistatusÚ in der Amateur-Ära der olympischen Fußballturniere nie an Sommerspielen teilgenommen.

Die offizielle Einladung für den symbolträchtigen Akt hatten die Veranstalter am Dienstag bei einem gemeinsamen Abendessen in Rio ausgesprochen.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.