Preis-Schock! Fan-Wut über die Bayern
München - Am Dienstagnachmittag haben die Basketballer des FC Bayern die Preise für die Dauerkarten in der kommenden Bundesliga-Saison bekannt gegeben. Mehr als 3500 vorfreudige Anfragen gab es zu diesem Zeitpunkt bereits. Doch die Preise (10 bis 35 Euro für Tageskarten, 150 bis 550 Euro für Dauerkarten, letzte Saison 140 Euro) haben einigen Fans den Spaß gründlich verdorben, Widerstand formiert sich auf mehreren Internetplattformen – zum Beispiel auf der Facebook-Seite der Bayern
„Wollte eigentlich bestellen, aber die Preise sind eine Frechheit!”, schreibt ein Nutzer. „So bekommt ihr die Halle nicht voll liebe Bayern. Solche Preissteigerungen sind Abzocke”, ein anderer.
Vor allem der Verzicht auf Rabatte für Schüler und Studenten – als einziger Verein der gesamten Bundesliga – sorgt für Unverständnis. Ein Kommentar auf Facebook: „Schade, dass man die ganzen Familien, Schüler und Studenten aus der Aufstiegssaison somit verbannt.”
Warum also die deutliche Preissteigerung (teils bis zu 300 Prozent, in der vergangenen Saison hat die Sitzplatz-Dauerkarte noch 140 Euro gekostet), keine Rabatte für diejenigen Fans, die noch nicht berufstätig sind – und zudem kaum Ersparnis beim Kauf einer Dauerkarte gegenüber Einzeltickets?
„Wir stehen zu unseren Preisen, aber uns ist bewusst, dass wir sie auch mit Leistung rechtfertigen müssen”, sagt Geschäftsführer Thomas Oehler. Die Steigerung erklärt er so: „Wir werden ein Rahmenprogramm und eine Hexenkesselstimmung bieten, die sicher einen großen Teil des Preises rechtfertigen. Der Zuschauer sieht derzeit natürlich noch nicht das Endprodukt.” Das wird unter anderem ein – laut Oehler – definitiv familienfreundliches Gastro-Konzept von Michael Käfer und jeden Spieltag ein Showprogramm ähnlich dem in der großen Olympiahalle in der vergangenen Saison beinhalten.
„Es wird eine deutliche Qualitätssteigerung im Vergleich zur Eishalle geben”, sagt Oehler über die Pläne des Vereins, der zur neuen Saison in die Rudi-Sedlmayer-Halle einzieht, „immerhin investieren wir fast vier Millionen Euro.” Zudem seien die Preise nun mittelfristig erst einmal fix: „Wir haben keine Pläne für einen nochmaligen Aufschlag in der nächsten Saison.”
Auf Rabatte verzichtet der FC Bayern deswegen, weil durch die verschiedenen Preiskategorien „unserer Meinung nach jeder Anspruch gedeckt ist”, sagt Oehler. Eine Tageskarte der Kategorie drei etwa kostet an der Abendkasse 20 Euro. „Wir haben den Gegenwert im Münchner Vergleich analysiert und festgestellt, dass das ein fairer Preis für zweieinhalb Stunden fesselnde Unterhaltung ist.”
Dass die – immerhin übertragbaren – Dauerkarten auf ein Spiel heruntergerechnet kaum billiger als Einzeltickets sind, will Oehler nicht als einziges Argument gelten lassen: „Ein großer Vorteil ist, dass man sich auf Jahre hinaus einen festen Sitzplatz sichern kann.”
Rund 300 Dauerkarten in allen vier Kategorien hat der FC Bayern an den ersten beiden Verkaufstagen an den Zuschauer gebracht, damit ist der Verein durchaus zufrieden. Bleiben allerdings noch 6400 weitere Plätze, die es an den Spieltagen zu füllen gilt.
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