Post aus Wimbledon: Queen oder nicht Queen?

AZ-Kolumnist Gunther Beth über die Tradition - und die Abstinenz von Königin Elisabeth bei den All England Championships in Wimbledon: Nach 32 Jahren könnte sie diesen Sonntag erstmals wieder persönlich dem Finale beiwohnen.
Wer auch immer triumphiert in Wimbledon - ich weiss nur, kein Spieler kann größer sein als das Turnier selbst - dafür verwandelt es seine Sieger manchmal in Legenden. Das ist die Magie dieses ältesten, schwierigsten und schönsten Tennisturniers. „Der Sieg auf dem Heiligen Rasen ist nicht nur ein Titel, sondern ein Rendezvous mit der Ewigkeit“ hat der schöngeistige deutsche Baron Gottfried von Cramm gesagt. Er verlor zwar von 1935-37 dreimal das Endspiel gegen Fred Perry, aber nie seine Bügelfalte, weder in der langen weißen Hose noch im Gesicht. Am Dienstag wäre er 100 Jahre alt geworden. Das Turnier ist schon 132.
Und? Wird Roger Federer wieder zum „Rasen-Gott“? Selbst englische Queen hat inzwischen Notiz genommen von den Taten ihres Untertanen. Zu seinem Sieg beim Rasen-Vorbereitungsturnier im Queen‘s Club schickte sie eine Glückwunsch-Note, über die Murray auf seiner Twitter-Seite mitteilte, er werde sie „nicht zu den Rechnungen legen“. Seitdem wird wild darüber spekuliert, ob englische Queen in diesem Jahr dem Finale beiwohnen wird.
Kommt sie oder kommt sie nicht?
Queen oder nicht Queen - das ist ist hier die Frage. Der Buckingham Palast hat sibyllinisch verlauten lassen, daß Ihre Majestät am Sonntag noch nichts Offizielles vorhabe..." Bedeutet das etwa, dass sie nach 32 Jahren wirklich wieder nach Wimbledon kommt - womöglich in ihrer Eigenschaft als Maskottchen? Denn bei ihrem Besuch 1977 gewann eine gewisse Virginia Wade - und die kam aus England...
Gunther Beth