Pokal-Coup ermutigt: HSV hofft auf Schub im Aufstiegskampf

Am Tag danach war HSV-Coach Hannes Wolf mächtig verschnupft. Das hatte aber nichts mit dem Auftritt seines Teams in Paderborn, sondern mit einer Virus-Infektion zu tun, die ihn an der Arbeit hinderte. Der Einzug in das Pokal-Halbfinale macht Mut für das Saisonendspurt.
dpa |
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Pierre-Michel Lasogga (M.) scheint auf Doppelpacks spezialisiert zu sein.
Friso Gentsch/dpa Pierre-Michel Lasogga (M.) scheint auf Doppelpacks spezialisiert zu sein.

Düsseldorf - Für Doppelpacker Pierre-Michel Lasogga war es ein "wunderschöner Tag", für Sportvorstand Ralf Becker "eine geile Geschichte" und für "Mentalitätsmonster" Kyriakos Papadopoulos ein berauschendes Comeback.

Das 2:0 (0:0) beim SC Paderborn hob beim zuletzt zaudernden Hamburger SV die Stimmung. Nach dem ersten Einzug in das Pokal-Halbfinale seit 2009 scheint das Team für das finale Aufstiegsrennen in der 2. Fußball-Bundesliga gerüstet zu sein. "Die Liga hat Priorität. Wir haben da eine gute Ausgangssituation und wollen den Schwung jetzt mitnehmen und nicht nachlassen", sagte Becker.

Arm in Arm tanzten die HSV-Profis nach dem überraschend souveränen Sieg beim besten Zweitligateam der Rückrunde auf dem Rasen des Stadions. Eine kluge Strategie von Trainer Hannes Wolf ebnete den Weg zum verdienten Erfolg und verdrängte den Frust über die zuletzt schwachen Auftritt im Ligaalltag gegen Darmstadt (2:3) und in Bochum (0:0).

Wieder einmal war auf Lasogga Verlass. Den dritten Doppelpack in seinem dritten Saison-Pokaleinsatz kommentierte der Torjäger mit einem breiten Lächeln. "Unabhängig vom Zweitliga-Dasein ist das etwas Besonderes. Selbst mit dem HSV in der Bundesliga bin ich nie so weit gekommen. Das kann ruhig so weitergehen", sagte der Stürmer, dessen Zukunft bei dem Club weiter ungewiss ist. Auf die Frage, ob Lasogga nun "Mister DFB-Pokal" sei, antwortete Trainer Wolf: "Wenn er das noch zweimal macht, wäre er das auf jeden Fall."

Wie der Coach hofft auch Abwehrspieler Gotoku Sakai, dass die Reise durch den Wettbewerb nach Siegen über den TuS Erndtebrück (5:3), SC Wehen (3:0), 1. FC Nürnberg (1:0) und SC Paderborn noch nicht zu Ende ist: "Es sind im Pokal schon viele Wunder passiert. Ich habe einmal ein Finale mit dem VfB Stuttgart in Berlin erlebt. Da war eine überragende Stimmung."

Nicht nur der Sieg, sondern auch das Comeback von Papadopoulos stärkte den Glauben an einen erfolgreiche Saison-Endspurt. "Es gibt nichts Schöneres, als zu gewinnen", kommentierte der von einem Knorpelschaden im Knie genesene Abwehrspieler seinen ersten Pflichtspieleinsatz nach elfmonatiger Zwangspause. In tragender Rolle trug der Grieche dazu bei, dass die zuletzt hochgelobte Offensive des Gegners ohne Torerfolg blieb. "Er ist ein Mentalitätsmonster und tut der Mannschaft gut", schwärmte Becker. Auch Lasogga war voll des Lobes: "Ich bin froh, dass er wieder da ist, und hoffe, er bleibt jetzt für längere Zeit gesund."

In nur wenigen Wochen gibt es für HSV ein Déjà-vu. Nicht auszuschließen, dass der Tabellenzweite am zweitletzten Spieltag mit einem Sieg in Paderborn die ersehnte Rückkehr in das Fußball-Oberhaus perfekt macht. SC-Trainer Steffen Baumgart kündigte den Norddeutschen jedoch erbitterte Gegenwehr an: "Das wird unser letztes Heimspiel, das wollen wir unbedingt gewinnen." Mit Verweis auf die Stärken der Gäste warb Paderborns Sportgeschäftsführer Markus Krösche um Verständnis, dass die Mannschaft den Einzug in das erste Pokal-Halbfinale der Vereinshistorie verpasste: "Die haben einen Etat von 28 Millionen Euro. Das ist keine Pommes-Mannschaft."

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