Playoffs gegen Alba: Der Meister wackelt

Berlin - Die Hauptstadt ist in diesem Jahr einfach kein gutes Pflaster für den FC Bayern. Weder für die Fußballer, die sowohl das DFB-Pokal- als auch das Champions-League-Finale verpasst haben, noch für die Basketballer. Alba Berlin ist nämlich gegen den Titelverteidiger nur noch einen Sieg vom Finaleinzug entfernt. Der Hauptstadtklub bezwang die Bayern im dritten Halbfinale mit 101:88 (50:44) und ging in der Serie 2:1 in Führung.
„Jetzt machen wir in München den Sack zu“, sagte Berlins Akeem Vargas. Bayern-Trainer Svetislav Pesic war zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft, deutete aber Kritik an den Schiedsrichtern an: „Wenn das jetzt das letzte Spiel der Saison gewesen wäre, hätte ich noch das Bedürfnis, etwas zu den letzten Minuten zu sagen. Aber das will ich nicht.“
Bester Werfer der intensiven und temporeichen Partie auf hohem Offensivniveau war der Berliner Reggie Redding mit 20 Punkten. Bei den Gästen kam Nihad Djedovic auf 17 Zähler. Nach der zweiten Auswärtsniederlage in dieser Serie müssen die Bayern am Dienstag (20 Uhr, Audi Dome) gewinnen, um die Chance auf ein fünftes Spiel zu wahren. Bayern gelang in dieser Saison in fünf Berlin-Gastspielen noch kein Sieg. Im Finale warten die Brose Baskets Bamberg, die Ulm mit 3:0 ausgeschaltet hatten.
Anders als bei der 55:81-Klatsche zum Start der Serie vor einer Woche präsentierten sich die Bayern vor 13 133 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof fokussierter. Vor allem Djedovic und Vasilije Micic überzeugten beim Pesic-Team, das sich jedoch erneut Schwächen unter den Körben erlaubte. Mitte des Auftaktviertels stauchte Coach Pesic sein Team wegen mangelnder Reboundarbeit zusammen. Insgesamt sicherten sich die Berliner allein vor der Halbzeitpause acht Abpraller nach eigenen Fehlwürfen. „Was uns am meisten wehtut, sind Albas Offensiv-Rebounds“, klagte Bayern-Kapitän Heiko Schaffartzik, der mit Wadenproblemen wie schon in der zweiten Partie fehlte. Ob er am Dienstag dabei ist, ließ er offen.
Nach dem 21:21 vor Ende des ersten Abschnitts zogen die Berliner mit einem 15:3-Lauf davon, doch Bayern ließ sich nicht abschütteln. Djedovic und Bryce Taylor dominierten im dritten Viertel, elf Minuten vor Ende brachte Taylor die Münchner beim 72:71 in Führung. Am Ende behielt Alba wegen seiner Dreierstärke die Oberhand. Bayern gelangen fünf Treffer bei 21 Versuchen, Alba dagegen 13 Treffer bei 30 Würfen.