Philipp Schwethelm: "Schwabing ist perfekt für mich"

AZ: Herr Schwethelm, nach Ihrem starken Auftritt bei der Europameisterschaft in Litauen läuft es für Sie beim FC Bayern mit im Schnitt sechs Punkten pro Partie bisher noch nicht nach Plan.
PHILIPP SCHWETHELM: Man darf das noch nicht überbewerten, aber letztlich bringe ich noch nicht meine Leistung. Ich habe meinen Wurfrhythmus noch nicht gefunden, ansonsten bin ich aber schon zufrieden. Ich bin zuversichtlich.
Am Samstag (20.00 Uhr, Sport1 live) spielen Sie in Quakenbrück. Wie geht Trainer Dirk Bauermann in so einer Situation mit Ihnen um?
Er weiß, dass es solche Phasen mal gibt. Er schenkt mir sein Vertrauen und sagt immer: Du hast noch keinen Wurf getroffen, den du nicht genommen hast. Er weiß, was ich kann und sagt, dass ich mir keine Sorgen machen soll. Mit diesem Gefühl ist es leichter, mit der Situation umzugehen.
Sie haben zuletzt in Bremerhaven gelebt. Die Stadt hat knapp 115000 Einwohner, München dagegen 1,3 Millionen. Haben Sie den Kulturschock schon verdaut?
Ich war im Sommer über in meiner Heimatstadt Köln, von daher bin ich das Großstadtleben gewöhnt. In München habe ich mich schon sehr gut eingelebt, auch einige meiner Verwandten wohnen in der Umgebung.
Wie hat Ihre Familie Ihnen bei der Eingewöhnung geholfen? Sehen Sie sich oft? Unternehmen Sie etwas
Das Gefühl, in eine fremde Stadt zu gehen, ist natürlich besser, wenn man weiß, dass man Anschluss hat. Wir trainieren aber sehr viel, sodass es bisher gar keine Zeit für Besuche gegeben hat.
Ihre Freundin sollte Sie nach München begleiten. Jetzt leben Sie aber doch alleine.
Das war eigentlich unser Plan, aber wegen ihrem Studium hat das nicht geklappt. Daher ist sie in Osnabrück geblieben. Sie hat jedoch nur drei Tage die Woche Uni und besucht mich zweimal im Monat für vier, fünf Tage. Deswegen wohne ich auch in der Nähe der Uni in Schwabing, da hätte sie es nicht so weit gehabt.
Gefällt Ihnen das studentische Ambiente dort?
Auf jeden Fall. Direkt an der Münchner Freiheit kann man mal was essen oder in coolen Läden was einkaufen gehen. Gleichzeitig ist der Weg zum Audi Dome kurz. Insofern ist es der perfekte Platz für mich.
Wo gefällt es Ihnen derzeit am besten?
Meine Lieblingsläden, wo ich im Moment so hingehe, sind das L'Osteria und das Cavos. Also unmittelbar in der Nähe.
Der Schritt nach München hat also auf menschlicher Ebene gut funktioniert.
Das kann man so sagen. Steffen Hamann kümmert sich auch sehr darum, dass wir hier Anschluss finden und als Team zusammenkommen. Im Rahmen der Nationalmannschaft hat er mir schon einmal die Stadt gezeigt. Dadurch hat man schnell die guten Plätze kennengelernt. Im Sommer waren wir zum Beispiel am Eisbach beim Schwimmen.
Auch beim Surfen?
(lacht) Nein, das sieht mir ein bisschen zu gefährlich aus.
Was haben Sie hier sonst schon erlebt?
Mit den Kollegen aus der Nationalmannschaft wie Steffen Hamann, Robin Benzing oder Jan Jagla gehen wir abends öfter zusammen essen. Mit der Mannschaft waren wir auch schon in der Allianz Arena beim Fußball. Ansonsten bleibt nicht so viel Zeit mit den ganzen Trainingseinheiten.