Phelps outet sich als Kiffer

TAMPA - der 14-malige Olympiaisieger gibt den Konsum vom Marihuana zu. "Das tut mir leid. Ich verspreche meinen Fans und der Öffentlichkeit, das so etwas nie wieder passieren wird."
Das goldene Image von US-Schwimmstar Michael Phelps hat einen tiefen Kratzer abbekommen. Der 14-malige Olympiasieger hat den Konsum von Marihuana eingeräumt, nachdem die britische Zeitung „News of the World“ ein entsprechendes Foto veröffentlicht hatte. Phelps gab in einer der Nachrichten-Agentur AP am Sonntag übermittelten Stellungnahme ein „bedauerliches Verhalten“ zu, das ein „schlechtes Urteilsvermögen“ gezeigt habe. Gleichzeitig bestätigte der 23-Jährige die Echtheit des Fotos, auf dem er beim Inhalieren mit einer gläsernen Wasserpfeife zu sehen sein soll. Nach Angaben des Boulevard-Blatts „News of the World“ soll das Bild am 6. November 2008 bei einer Feier an der Universität South Carolina aufgenommen worden sein.
„Trotz meiner Erfolge im Becken habe ich unangemessen agiert, nicht so, wie man es von mir erwarten kann. Das tut mir leid. Ich verspreche meinen Fans und der Öffentlichkeit, das so etwas nie wieder passieren wird“, sagte Phelps, der bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking acht Goldmedaillen gewonnen und damit den Rekord von Mark Spitz aus dem Jahr 1972 (7) verbessert hatte. Mit insgesamt 14 Olympiasiegen ist er der erfolgreichste Sportler.
Cannabis steht auf der Doping-Liste. Welche Folgen das Geständnis von Phelps nun hat, ist noch unklar. In der Vergangenheit wurden Sportler bereits wegen Cannabis-Konsums gesperrt, allerdings nur, nachdem die Substanz bei Doping-Tests festgestellt worden war. Phelps war nie positiv auf verbotene Mittel getestet worden. Im November 2004 war Phelps wegen Trunkenheit am Steuer verhaftet und zu 18 Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Seit den olympischen Schwimm-Wettkämpfen im August hat Phelps keine Wettbewerbe mehr bestritten. Erst vor einigen Wochen hatte er wieder mit dem Training begonnen und bekannt, wie schwer ihm die Einheiten fielen. Der Star von Peking schloss millionenschwere Werbeverträge ab und hatte zahlreiche öffentliche Auftritte. Die Schwimm-WM im Juli in Rom will Phelps nur mit einem reduzierten Wettkampf-Programm angehen. Erst vor kurzem hatte er sein Karriereende nach den Olympischen Spielen 2012 in London angekündigt. Sein erster Wettkampf nach Peking war für Anfang März in Austin/Texas geplant.
Phelps Teamkollegen reagierten zurückhaltend. „Alles, was man tut, wird wahrgenommen. Ich denke, das ist der Preis für 14 Goldmedaillen“, sagte Dara Torres. Sein Staffel-Kollege Jason Lezak meinte: „Falls meine Frau und ich ihm helfen können, werden wir das tun. Ich denke, er wird daran wachsen und ein besserer Mensch werden.“