Pflaume bei Bayern: „Ein super Familien- Event“

Die Basketballer des FC Bayern lassen Essen beim 99:61 nicht die geringste Chance und begeistern Fernsehstar Kai Pflaume
MÜNCHEN Ein paar Dinge muss Kai Pflaume dann doch noch über Basketball lernen: Dass Sprungwürfe nicht wie Kugelstoßen funktionieren und dass Darius Hall nicht in der NBA – wie vom Fernsehmoderator behauptet– sondern in der BBL gespielt hat.
Aber dass es sich bei den Heimspielen der Bayern-Basketballer in der Olympia-Eishalle vortrefflich Spaß haben lässt, das hat auch Pflaume schnell erkannt: „Ein super Familien-Event“ hat er mit seinen Söhnen gesehen. „Basketball wird seinen Platz erobern“, sagte Pflaume, der Steffen Hamann beim gemeinsamen Physiotherapeuten kennen gelernt hatte und vom verletzten Bayern-Kapitän zum Spiel eingeladen wurde.
Nach dem schwachen Auftritt gegen Chemnitz und der Niederlage in Würzburg war die Mannschaft von Trainer Dirk Bauermann am Samstagabend nicht wiederzuerkennen. „Wir haben unsere Qualität eindrucksvoll unter Beweis gestellt“, sagte Bauermann, der es sich wieder einmal nicht nehmen ließ, selbst vor dem Spiel zum Hallenmikrofon zu greifen und zu den Fans zu sprechen.
Tatsächlich spielte seine Mannschaft nach der zweiwöchigen Schwächephase beim 99:61 gegen die Baskets Essen wieder genau wie der designierte Topfavorit auf den Aufstieg in der zweiten Bundesliga. Jonathan Wallace (17 Punkte), den Bauermann hartnäckig als besten Spieler der Liga preist, traf wieder den Korb, genauso wie Ex-Nationalspieler Robert Garrett (16).
Und weil Aleksandar Nadjfeji (14) genauso unauffällig wie routiniert seinen Job machte und der genesene Artur Kolodziejski (11) ein heißes Händchen von der Dreierlinie hatte, durfte das 17-jährige Center-Talent Bogdan Radosavljevic höchst aufgeregt fast das ganze vierte Viertel durchspielen. „Macht euch keine Sorgen, am Ende stehen wir eh vorne“, sagte Bauermann auf der Pressekonferenz – noch bevor ihm auch nur eine Frage gestellt wurde.
Dass die Rehabilitation der Bayern nicht 100- sondern nur 99-prozentig erfolgreich war, lag an Robert Garrett. Der vergab nämlich kurz vor Schluss einen Freiwurf und damit die 100 Punkte. Er zeigte sich einsichtig: „Das geht auf meine Kappe.“
Julian Galinski