Petkovic nimmt's mit Humor
Nach ihrer Verletzung war Andrea Petkovic gerade wieder genesen – und muss den nächsten Rückschlag hinnehmen: Sie fällt mit einem Meniskusriss aus und verpasst die Australian Open.
Perth/Berlin - Andrea Petkovic vergrub ihr Gesicht im Handtuch, schaute ungläubig auf ihr rechtes Knie und humpelte schließlich dick bandagiert und weinend vom Platz. Ihr Vater Zoran kämpfte wenige Meter entfernt ebenfalls mit den Tränen.
Meniskusriss lautete die erste Diagnose – da war ihr selbst verletzungsgeplagter Mixed-Partner Tommy Haas als Trostspender gefragt.
Nach dem völlig missratenen Jahr 2012 und dem verletzungsbedingten Absturz auf Platz 126 der Weltrangliste wollte die einstige Nummer neun der Tennis-Welt endlich wieder angreifen. Ein bisschen Spaß haben mit Altmeister Haas bei der inoffiziellen Mixed-WM, Spielpraxis sammeln und Selbstvertrauen tanken zum Saisonbeginn kurz vor dem ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres.
Doch stattdessen der nächste Rückschlag – und schon wieder eine Zwangspause. Nach der Diagnose bei einer Kernspinuntersuchung war klar: Die Australian Open (14. bis 27. Januar) wird Petkovic definitiv verpassen.
Wie lange sie pausieren muss, hängt auch von der Art der Behandlung ihres schon mehrmals lädierten rechten Knies ab. Im schlimmsten Fall droht ein Ausfall von bis zu drei Monaten. "Es wäre toll, wenn ich schon nach drei oder vier Wochen wieder auf dem Platz stehen könnte", sagte die 25-Jährige jedoch schon wieder vorsichtig-optimistisch bei einer Abschieds-Pressekonferenz in Perth.
Nun ist Geduld gefordert – eine Eigenschaft, die zuvor nicht unbedingt zu Petkovic’ Stärken zählte. Aufmunternde Worte gab es von ihren Kolleginnen. "Ich weiß gar nicht, was ich schreiben soll. Du weißt, in Gedanken bin ich bei dir und es wird alles gut! Kopf hoch!", twitterte Angelique Kerber.
"Fühl dich gedrückt, Petko. Das wird alles wieder!", schrieb Sabine Lisicki.
Petkovic schien es wenige Stunden später schon wieder besser zu gehen. Tommy Haas habe sie getröstet, "er kennt ja so ziemlich alle Verletzungen".
Auf ihrer To-do-Liste stünden nun: Haare sehr kurz schneiden, pink oder blond färben – und die Hand des erkrankten Kollegen Rafael Nadal halten, bis "wir beide wieder gesund sind". Nur ein Scherz. Aber immerhin: den Humor hat sie nicht verloren.