Peter Draisaitl: Leon Draisaitl muss jetzt jede Minute genießen

Leon Draisaitl startet mit Edmonton in die Playoffs. In der AZ spricht Vater Peter über den NHL-Star.
Johannes Schnabl |
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Der 52-Jährige (rechts, mit Sohn Leon)weilt zur Zeit in Edmonton.
dpa Der 52-Jährige (rechts, mit Sohn Leon)weilt zur Zeit in Edmonton.

Edmonton - Peter Draisaitl spielte früher selbst erfolgreich in der DEL und für die deutsche Nationalmannschaft. Nach mehreren Trainer-Stationen in Deutschland trainiert er derzeit in Tschechien den HC Pardubice.

AZ: Herr Draisaitl, Sie sind momentan bei Ihrem Sohn Leon in Edmonton – der Stadt, in der Wayne Gretzky so lange für Furore sorgte. Nach elf Jahren sind die Oilers wieder in den Playoffs. Und Ihr Sohn, der seit 2014 für den Klub spielt, ist mittendrin.
PETER DRAISAITL: Die Euphorie in der Stadt ist riesig und wird nur noch größer. Es wird über nichts anderes mehr gesprochen. Eishockey dominiert hier das Stadtbild. Alle hier leben nur für die Oilers. Aber Leon gegenüber sind die Leute sehr respektvoll, ein paar Bilder und Autogramme. Das war’s.

Leon spielt eine überragende Saison: 77 Scorerpunkte, 29 Tore, 48 Vorlagen. Damit hat er nicht nur den deutschen NHL-Rekord von Marco Sturm geknackt, er steht in der Scorerliste auch auf Platz acht – vor Superstars wie Alexander Ovechkin.
Ich habe das selber erst vor kurzem begriffen. Klar ist das toll, aber das beschäftigt ihn und uns gar nicht so sehr. Dennoch ist es schön zu sehen, wenn die Jungs Erfolgserlebnisse haben.

In seinem Team spielt mit Connor McDavid eines der größten Talente aller Zeiten. Er wird schon als der nächste Gretzky gehandelt, machte in dieser Saison sagenhafte 100 Scorerpunkte – mit 20 Jahren.
Ich habe noch nie jemanden wie ihn gesehen, einen Menschen, der so gut Schlittschuhlaufen kann und dabei seine Hände so gut unter Kontrolle hat. Das ist schon Wahnsinn, vor allem mit 20 Jahren. Wahrscheinlich wird er der wertvollste Spieler der Saison – und das völlig verdient.

Ihr Sohn wird der "German Gretzky" genannt, dazu McDavid, der "nächste Gretzky": Das klingt nach einer unschlagbaren Kombination. Wie stehen die Chancen in der ersten Playoff-Runde gegen die San José Sharks?
Wenn man die Playoff-Erfahrung beider Mannschaften vergleicht, dann eigentlich nicht gut. Es wird auf jeden Fall schwierig. Aber Edmonton hat auch ein gefährliches Team, wenn die in einen Lauf kommen, dann sind sie nur schwer zu schlagen. Jedes Playoff-Spiel könnte auch das Liga-Finale sein. Die Qualität ist enorm hoch.

Der 52-Jährige (rechts, mit Sohn Leon)weilt zur Zeit in Edmonton.
Der 52-Jährige (rechts, mit Sohn Leon)weilt zur Zeit in Edmonton. © dpa

Wie geht es denn Ihrem Sohn, ist er eigentlich noch entspannt?
Noch sieht er zumindest ganz normal aus. Er muss jetzt jeden Tag, jede Stunde und jede Minute einfach genießen, denn man weiß nie, wann man wieder Playoffs spielt.

Sie waren selber Eishockey-Profi, auch Nationalspieler, und sind derzeit Trainer. Geben Sie ihm noch Tipps?
Nicht wirklich. Klar reden wir über Hockey, aber ob der jetzt nach links oder rechts laufen muss, da halt’ ich mich raus. Die Zeiten sind vorbei. Und irgendwann geht den Söhnen das Gequatsche auch auf den Sack.

Wie hat es Leon denn dann geschafft, einer der besten Spieler der NHL zu werden?
Er hatte einen guten Sommer, hat von der Physis her nochmal zugelegt. Und seit der Trainer ihn und Connor McDavid zusammengestellt hat, läuft es einfach. Beide verstehen sich sehr gut, die Chemie stimmt. Aber wir reden von der besten Liga dieses Planeten, da braucht man Talent und vor allem Stehvermögen. Die Liga ist hart – vor allem hart zu den Spielern. Ich habe viel Respekt vor den deutschen Jungs wie Tom Kühnhackl, die sich über die unteren Ligen hochgearbeitet haben.

Andere haben den Durchbruch noch nicht geschafft. In München etwa spielen Konrad Abeltshauser und Dominik Kahun, die es in Nordamerika probiert haben.
Es ist immer schwer zu sagen, warum es nicht klappt. Bei Dominik würde ich fast sagen, dass da vielleicht ein paar Zentimeter Körpergröße gefehlt haben. Dass es einfach physische Gründe hatte. Denn Hockey spielen kann der Junge wie kaum ein anderer.

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