Pesic kämpft um die Zuschauer
München - Blockbuster im Kino, neue Kreationen in der Cocktailbar, Kulinarisches im Szene-Restaurant. Oder ein Basketballspiel anschauen. Die Möglichkeiten der Abendgestaltung in München sind zahlreich, das wissen sie auch beim FC Bayern. Und dass, um die Halle weiter voll zu bekommen, Siege alleine nicht ausreichen.
„Wir müssen die Zuschauer begeistern“, fordert Trainer Svetislav Pesic stets. Für Erwachsene kostet eine Karte für die Tribüne 23 Euro und aufwärts – Geld, das die Münchner auch bei den abendlichen Alternativen investieren könnten. Und gleichzeitig für Pesic eine Verpflichtung, den Menschen im Audi Dome einen ordentlichen Gegenwert zu liefern. Wenn seine Mannschaft dann eine streckenweise halbherzige Leistung abliefert, so wie am Sonntag beim 96:92 gegen Braunschweig, zürnt der Serbe.
„Einige der Stars meinen, dass es normal ist, dass die Zuschauer kommen. Es ist aber nicht normal“, schimpfte Pesic. Seine Sorge: Dass seine Spieler, in der Bundesliga weiter Tabellenführer, das Gewinnen für zu selbstverständlich erachten – und das auch ausstrahlen. So wie gegen Braunschweig. „Das Spiel werden wir nicht vergessen. Ich erlaube keinem Spieler, mit dieser Einstellung in ein Spiel zu gehen“, sagt Pesic. Am Mittwochabend (20.55 Uhr, Livestream auf tv.sport1.de) treten die Bayern in Madrid an, der derzeit besten Basketballmannschaft Europas, ungeschlagen in der Euroleague. Gegen Real sind auch die großen Bayern nur absoluter Außenseiter. Es könnte also für Pesic’ Team eine Lektion in Demut geben.