"Pesic ist respektlos"

Nach der Pleite der Basketballer gegen Bamberg attackierte der Bayern-Trainer Referee Reiter: Jetzt schießt Liga-Boss Pommer scharf zurück, dem Coach droht nun eine Geldstrafe
J. Galinski, J. Thieringer |
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Auf dem Boden der Tatsachen angekommen: Die Bayern und Robin Benzing haben zu Hause gegen Bamberg verloren.
Phillipe Ruiz Auf dem Boden der Tatsachen angekommen: Die Bayern und Robin Benzing haben zu Hause gegen Bamberg verloren.

MÜNCHEN Svetislav Pesic tobte an der Seitenlinie, er litt, er schmollte, er schnitt Grimassen vor Gram. Nicht nur, dass die Basketballer des FC Bayern am Sonntagabend mit 83:93 gegen die Baskets Bamberg verloren hatten – sie mussten das 1:1 in der Best-of-Five-Halbfinalserie unter, aus ihrer Sicht, höchst fragwürdigen Umständen hinnehmen: Denn die erste Heimniederlage überhaupt unter Pesic kam unter der Leitung des Schiedsrichter-Trios Boris Schmidt, Markus Hesse und Moritz Reiter zustande.

Dass gerade Reiter dabei war, hat die Bayern-Verantwortlichen irritiert und verärgert. Nach dem Spiel schimpfte Pesic: „Für Spitzenbasketball brauchen wir gute, unabhängige Schiedsrichter. Dieser Schiedsrichter ist schon lange nicht mehr unabhängig! Solche brauchen wir im Basketball nicht!“ BBL-Geschäftsführer Jan Pommer schoss umgehend zurück. „Die Aussagen von Coach Pesic sind respektlos und verkehrt“, sagte Pommer. „Ich wünschte mir, dass er die Gelassenheit seines Kollegen Heynckes an den Tag legte“, sagte Pommer.

Die Liga fordert von Svetislav Pesic nun eine Stellungnahme ein, kündigte „Sanktionen“ gegen den Bayern-Coach an. Es dürfte auf eine Geldstrafe im Bereich von 2500 Euro hinauslaufen. Schiedsrichter Reiter, Auslöser des Twists, hat allerdings tatsächlich eine pikante Vorgeschichte: Mitte Mai, beim Viertelfinalspiel eben der Bamberger gegen Phoenix Hagen, war er nach eklatanten Fehlentscheidungen von Liga-Sportchef Jens Staudenmayer kritisiert worden: „Es entstand ganz klar aufgrund der falschen Wahrnehmung der Schiedsrichter der Eindruck einer Ungleichbehandlung.“

Die Kurzform dessen, was passiert war: Sowohl Bamberger wie Hagener Spieler hatten geschubst und gerangelt – disqualifiziert wurden nur drei Hagener. „Man hätte entweder zwei Hagener und mehrere Bamberger disqualifizieren müssen oder – das wäre das Cleverste und Geschickteste gewesen – darauf verzichten“, sagte Staudenmayer. Derart offene Kritik von der Liga – die keinen nachträglichen Video-Beweis gelten lässt – an ihren Unparteiischen gibt’s nur selten.

Die Bayern betonen nun, das Spiel gegen Bamberg – 14 Tage nach dem Vorfall in Bamberg – nicht wegen Reiter, sondern wegen den besseren Bambergern verloren zu haben. „Bamberg hat sehr gut gespielt“, sagt Sportdirektor Marko Pesic. Aber es liegt ihnen auch etwas daran, ihr Unverständnis über die Ansetzung der Schiedsrichter auszudrücken: „In einem Playoff-Halbfinale geht es um viel. Da muss die Liga mehr Fingerspitzengefühl zeigen“, so Pesic.

Dass die Bayern mit Schiedsrichter-Schelte keine Spiele gewinnen, wissen sie allerdings auch. In Bamberg ist schlichtweg eine bessere Leistung als am Sonntag gefragt. Am Donnerstag (16.05 Uhr, Sport1) steht Spiel drei an. „Wir müssen dort kühlen Kopf bewahren“, sagt Marko Pesic.

 

 

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