"Perfekter Tag": Freund zum Auftakt Dritter

Severin Freund hat den DSV-Adlern das erste Podium seit vier Jahren bei der Tournee beschert
Filippo Cataldo |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Oberstdorf -  Severin Freund riss strahlend die Ski in den Abendhimmel, 24.500 Zuschauer schrien vor Begeisterung: Mit dem ersten deutschen Tournee-Podest seit fast vier Jahren hat der 24-Jährige aus Rastbüchl gleich zum Auftakt der 61. Vierschanzentournee seine Ambitionen auf den Gesamtsieg untermauert. „Das war einfach geil und ein perfekter Tag. Hier war eine Mega-Stimmung“, sagte der Mitfavorit. Mit 290,8 Punkten musste der Niederbayer nur Überraschungssieger Anders Jacobsen (Norwegen/308,6) und Titelverteidiger Gregor Schlierenzauer (Österreich/297,0) den Vortritt lassen.

„Es war von Anfang an eines unserer Ziele, es auf das Podest zu schaffen. Es ist extrem schön, das gleich im ersten Springen zu schaffen“, sagte Freund, der Sprünge auf 138,5 und 135,5 Meter stand: „Und dass ich es geschafft habe, freut mich umso mehr.“ „Severin hat das sehr gut gemacht. Die ganze Mannschaft hat einen tollen Wettkampf gezeigt und sich von der Stimmung anstecken lassen“, sagte Bundestrainer Werner Schuster und meinte besonders Rückkehrer Martin Schmitt (Furtwangen/263,6). Der viermalige
Weltmeister holte auf einem starken 16. Platz seine ersten Weltcup-Punkte seit mehr als einem Jahr. „Ich freue mich, dass ich in einer so guten Form bin. Ich hatte den Ehrgeiz, es wieder zu schaffen“, sagte der 34-Jährige über sein Comeback.

Zweitbester DSV-Adler war Michael Neumayer (Berchtesgaden/274,6) auf Platz acht, Tournee-Debütant Andreas Wellinger (Ruhpolding/272,4) wurde Zehnter. „Ich bin vorne dran, das freut mich sehr. Mein System stimmt gerade einfach, so kann es weitergehen“, sagte der bereits 33 Jahre alte Neumayer.

Freund beendete mit seinem Flug auf das Podest eine 1456 Tage andauernde deutsche Durststrecke: Zuletzt war Schmitt am 4. Januar 2009 in Innsbruck als Dritter auf ein Tournee-Podest geflogen. In Oberstdorf datierte der letzte Podiumsplatz sogar vom 29. Dezember 2002, als Sven Hannawald den bis heute letzten deutschen Tagessieg bei der Tournee holte. „Das hat sensationell geklappt, besonders der erste Sprung war sehr, sehr schön“, sagte Freund, der nun weiter „von Springen zu Springen“ denken will.

Bundestrainer Schuster erklärte auch prompt Weltmeister Schlierenzauer zum Favoriten auf den Gesamtsieg, „auch wenn ihm Severin auf den Fersen ist.“ Statistisch gesehen ist aber Jacobsen, der zuletzt eine einjährige Auszeit genommen hatte, erster Anwärter: Zuletzt hatten sowohl Andreas Kofler (2009) als auch Thomas Morgenstern (2010) und Schlierenzauer (2011) mit Platz eins in Oberstdorf den Grundstein zum späteren Gesamtsieg gelegt

Enttäuschend verlief dagegen der Auftakt von Richard Freitag  (Aue/264,1), der nur Rang 15 belegte. „Ich war mit keinem Sprung zufrieden. Ich weiß nicht, woran es lag. Ich will mich unbedingt steigern“, sagte Freitag. Die Hoffnungen auf einen erneuten Gesamtsieg begraben muss sogar überraschend der hoch gehandelte Morgenstern. Bei starkem Rückenwind stürzte der Gesamtsieger von 2010/2011 auf 119,5 Meter ab und verpasste den zweiten Durchgang.

Auch sein Landsmann Andreas Kofler muss die Hoffnungen auf einen erneuten Tournee-Gewinn wohl begraben. Der Gesamtsieger von 2009/2010 wurde wegen eines nicht regelkonformen Anzugs nachträglich disqualifiziert. Kofler, der in Oberstdorf zunächst auf Platz acht geführt worden war, unterlief das Missgeschick bereits zum zweiten
Mal in diesem Winter.

Enttäuschend verlief der Auftakt auch für Andreas Wank, der ein Opfer von Schmitts starker Form wurde. Der Oberhofer verlor das K.o.-Duell gegen den viermaligen Weltmeister und strich ebenso wie Felix Schoft (Partenkirchen) vorzeitig die Segel. Danny Queck (Lauscha/259,7) und Maximilian Mechler (Isny/251,7) landeten auf den Plätzen 19 und 24.

Die 61. Vierschanzentournee wird schon am Montag in Garmisch-Partenkirchen mit der Qualifikation für das Neujahrsspringen fortgesetzt. Die weiteren Stationen sind Innsbruck
(3./4. Januar) und Bischofshofen (5./6. Januar).

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.