Perfekt: DFB-Vize Koch in UEFA-Exekutivkomitee gewählt

Der Deutsche Fußball-Bund hat wieder ein Mitglied im Exekutivkomitee der UEFA. Vize-Chef Rainer Koch soll den Verband international wieder an wichtiger Stelle repräsentieren. Im Weltverband lässt Koch aber aus sportpolitischem Kalkül einem Franzosen den Vortritt.
dpa |
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Wurde ins UEFA-Exekutivkomitee gewählt: DFB-Vize Rainer Koch.
Andreas Gora/dpa/dpa Wurde ins UEFA-Exekutivkomitee gewählt: DFB-Vize Rainer Koch.

Amsterdam - Mit freundlichem Applaus haben die Delegierten der Europäischen Fußball-Union Rainer Koch zum neuen Mitglied im Exekutivkomitee der UEFA gekürt.

Der DFB-Vizepräsident wurde wie erwartet in Amsterdam beim Kongress der 55 nationalen Fußball-Verbände per Akklamation gewählt. Der Deutsche Fußball-Bund hat nach elf Monaten somit wieder einen Vertreter in dem wichtigen sportpolitischen Gremium.

Der 61-jährige Koch übernimmt für ein Jahr den seit dem Rücktritt des einstigen DFB-Chefs Reinhard Grindel vakanten Posten. Im kommenden Jahr muss sich Koch dann beim nächsten UEFA-Kongress in Minsk für vier Jahre im Amt bestätigen lassen.

"Es ist eine große Ehre für mich, den DFB und den deutschen Fußball auf dieser wichtigen Position international vertreten zu dürfen", wurde Koch unmittelbar nach der Wahl in einer Verbandsmitteilung zitiert. "In der UEFA wartet eine ganz wichtige Aufgabe. Gerade mit Blick auf die EURO 2024 kann und soll Deutschland eine entscheidende Rolle im europäischen Fußball haben", sagte Koch.

Grindel war nach massiver Kritik an seiner Amtsführung als DFB-Chef im April 2019 auch von seinen internationalen Aufgaben zurückgetreten. Seinen Posten im Council des Weltverbandes nimmt mittlerweile der Franzose Noël Le Graët wahr. Er wurde am Dienstag für vier Jahre in diesem Amt bestätigt. Eine Kampfkandidatur um dieses Amt kam für Koch wegen der guten Beziehungen des DFB mit dem französischen Verband nach eigener Aussage nicht infrage. Frühestens im kommenden Jahr kann Koch nun auch in das FIFA-Gremium einziehen.

Koch gehört seit 2007 dem DFB-Präsidium an. Zuvor war der langjährige Münchner Jurist Richter beim DFB-Sportgericht. Als erster Vizepräsident ist er für die Belange des Amateurfußballs zuständig. Mehr Bewusstsein für die Fußball-Basis will er auch im UEFA-Gremium schaffen. In seinem Bewerbungsbrief an die 55 UEFA-Mitgliedsverbände, den die Deutsche Presse-Agentur einsehen konnte, hatte er auch diesen Aspekt betont.

"Wir wollen das Zusammenspiel zwischen den Fußballnationen in ganz Europa stärken. Meine Position sehe ich daher im Mittelkreis des Fußballs zwischen dem Amateur- und Spitzenfußball. Mit meiner Erfahrung möchte ich mich hier auch als Vermittler einbringen, um Gemeinsamkeiten zu stärken und sich in Unterschieden konstruktiv anzunähern", sagte Koch.

DFB-Präsident Fritz Keller, der den Gepflogenheiten nach das Erstzugriffsrecht auf eine Nominierung gehabt hätte, verzichtete auf ein Engagement auf internationaler Ebene. "Er ist auch bei den Kolleginnen und Kollegen der UEFA und der FIFA ein hoch angesehener und geschätzter Fachmann, der nicht nur die Spitze, sondern auch die Basis und damit alle Facetten des Fußballs im Blick hat", sagte Keller über Koch.

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