Pechvogel Felix Neureuther freut sich über Stehle

Unglücksrabe Felix Neureuther trägt sein Ausscheiden beim Nacht-Slalom in Schladming mit Fassung - und mit Humor. Ein anderer Deutscher kann sein Glück hingegen kaum fassen.
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Nach einem ersten Durchgang wie von einem anderen Stern war Felix Neureuther von seinem zwölften Sieg im Weltcup nur noch etwa 15 Fahrsekunden entfernt. Dann passierte das Malheur...
dpa Nach einem ersten Durchgang wie von einem anderen Stern war Felix Neureuther von seinem zwölften Sieg im Weltcup nur noch etwa 15 Fahrsekunden entfernt. Dann passierte das Malheur...

Schladming - Felix Neureuther gab sich alle Mühe, seine Enttäuschung zu überspielen. Gut eineinhalb Stunden, nachdem er mit einem Einfädler einen grandiosen Sieg beim Nachtslalom im Schladming verspielt hatte, postete er auf seiner Facebook-Seite deshalb den Spruch: "Vom Mond aus betrachtet, spielt das Ganze gar keine so große Rolle."

Von der Erde aus gesehen, war das freilich nur die halbe Wahrheit. Denn tatsächlich war Neureuther ganz schön geknickt.

Nach einem ersten Durchgang wie von einem anderen Stern war Neureuther von seinem zwölften Sieg im Weltcup nur noch etwa 15 Fahrsekunden entfernt. Dann passierte das Malheur.

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Zunächst stand er fassungslos neben der Piste, auf die Stöcke gestützt, dann fuhr er in den Zielraum hinunter und gratulierte Henrik Kristoffersen (Norwegen), Marcel Hirscher (Österreich) sowie Alexander Choroschilow (Russland).

 

Think positiv.

Posted by Felix Neureuther on  Dienstag, 26. Januar 2016

 

Dabei waren alles und alle darauf vorbereitet, Neureuther zu gratulieren. "Ja, schade", sagte Neureuther. Das einzig Positive an diesem Abend, ergänzte er, sei, "dass ich zurück bin".

Begründen kann der Partenkirchner diese Erkenntnis durch seinen fantastischen ersten Lauf in Schladming, eine Demonstration von fahrerischem Können, die ihresgleichen suchte. Danach hatte Neureuther über seine neuen Skischuhe geschwärmt, die er am Montag zum ersten Mal ausprobiert hatte.

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Schon nach der ersten Fahrt damit habe er gewusst: "Ich bin wieder der Alte." Dass die deutschen Ski-Rennläufer trotz des Neureuther-Malheurs dennoch mit guter Laune in Richtung Garmisch-Partenkirchen aufbrachen, lag zum einen an Fritz Dopfer, der Rang fünf belegte.

Vor allem aber lag es an Dominik Stehle (Obermaiselstein): Mit Rang vier gelang ihm das beste Ergebnis seiner Karriere. "Ich kann es noch gar nicht so richtig fassen", sagte der 29-Jährige nach dem Rennen, in dem er sein gewaltiges Potenzial zum ersten Mal abrufen konnte.

"Mir fällt ein Stein vom Herzen", ergänzte er deshalb. Stehle hatte sein Debüt im Weltcup bereits im Januar 2007 in Kitzbühel gegeben, das Rennen in Schladming war erst sein 37. Dass er noch dabei ist, sagt er, habe er Cheftrainer Mathias Berthold zu verdanken.

"Er ist nicht eine Erfindung von mir, sondern er war vorher schon gut", entgegnete Berthold - und mahnte zugleich: "Er ist jetzt mal Vierter geworden, und das heißt nicht, dass die Bäume in den Himmel wachsen."

Aber auf einem guten Weg ist der Spätzünder Stehle allemal. Neureuther fand die Leistung von "Dommi" Stehle, Schwager der ehemaligen Langläuferin Evi Sachenbacher-Stehle, so richtig "geil" - bei ihm wird es zunächst bis Sonntag dauern, ehe er Derartiges wieder über seine eigene Leistung sagen kann.

Dann wird in Garmisch-Partenkirchen gefahren, auf der Kandahar, ein Riesenslalom. "Klar", sagte er, "ist das was Besonderes." Und wenn nach einem Abend wie dem in Schladming gleich "ein Heimrennen folgt, dann tut das ganz gut".

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