Pechsteins Pech: Olympia findet endgültig ohne sie statt

VANCOUVER - Wenn es geklappt hätte, hätte sie noch in der zweiten Woche der Olympischen Spiele in Vancouver aufs Eis gekonnt. Doch nun ist der Traum von Eisschnellläuferin Pechstein endgültig geplatzt.
Für Claudia Pechstein ist der olympische Traum endgültig geplatzt. Der Internationale Sportgerichtshof (CAS) wies am Donnerstag einen Antrag der unter Dopingverdacht stehenden Eisschnellläuferin ab, doch noch bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver starten zu dürfen. Ende November hatte das Gericht in Lausanne eine zweijährige Sperre gegen die erfolgreichste deutsche Wintersportlerin bestätigt. Sie ist damit bis Februar 2011 wegen Blutdopings gesperrt.
Der CAS sei für eine Beschwerde Pechsteins gegen das Nationale Olympische Komitee in Deutschland und gegen das Internationale Olympische Komitee nicht zuständig, hieß es am Donnerstag zur Begründung. Die 37-jährige Eisschnellläuferin wollte in der zweiten Woche der Olympischen Spiele an den Start gehen.
Ungewöhnliche Werte
Bei Blutproben während der Mehrkampf-Weltmeisterschaft im Februar vergangenen Jahres in Norwegen wurden bei Pechstein zwar keine verbotenen Doping-Substanzen, aber ungewöhnliche Retikulozyt-Werte festgestellt - das sind junge rote Blutkörperchen aus dem Knochenmark. Die Internationale Eislaufunion (ISU) verhängte daraufhin eine zweijährige Sperre gegen Pechstein. In dem Beschluss zur Beschwerde Pechsteins erklärte der CAS, als Ursache für die Retikulozyt-Befunde der Athletin komme nur die “illegale Manipulation ihres eigenen Blutes” in Betracht.
Mit insgesamt neun olympischen Medaillen - davon fünf goldene - und sechs Siegen bei Weltmeisterschaften ist Pechstein die erfolgreichste deutsche Wintersportlerin. Ihr erster großer Triumph war 1994 die Goldmedaille im 5.000-Meter-Lauf in Lillehammer. In derselben Disziplin holte sie auch 1998 in Nagano und 2002 in Salt Lake City Gold.
(apn)