Parken in Haching: Das bringt’s den Bayern

Damit sie beim Meister nicht abheben, kommen aussortierte Spieler zum Drittligisten. Im AZ-Interview: Erich Meidert. Der 54-Jährige frühere 1860-Vizepräsident ist seit Anfang Juli Manager bei der SpVgg Unterhaching.
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Tritt heute nicht zu Hause, sondern auswärts an: Haching-Coach Klaus Augenthaler.
dpa Tritt heute nicht zu Hause, sondern auswärts an: Haching-Coach Klaus Augenthaler.

Damit sie beim Meister nicht abheben, kommen aussortierte Spieler zum Drittligisten. Im AZ-Interview: Erich Meidert. Der 54-Jährige frühere 1860-Vizepräsident ist seit Anfang Juli Manager bei der SpVgg Unterhaching.

AZ: Grüß Gott, Herr Meidert. Die SpVgg Unterhaching, heute in der 3. Liga Gast bei Stuttgart II, hat sich Hilfe vom großen Nachbarn geholt, darf sich künftig als Elitepartner des FC Bayern München bezeichnen. Die Bayern dürfen sich die besten Haching-Jugendspieler aussuchen. Was versprechen Sie sich von der Kooperation?

ERICH MEIDERT: Das ist eine Auszeichnung für uns. Wir wollen vom großen FC Bayern lernen und profitieren. Wir haben jetzt Möglichkeiten im Scouting und Sichtungssystem junger Spieler, die wir ohne diesen Deal nicht bezahlen könnten. Wir behalten diese Spieler jetzt länger bei uns als sonst. Einen 12, 13-, 14-Jährigen behindert es doch in seiner Karriere, wenn er zu früh zu Bayern geht. Jetzt bleiben die Jugendspieler länger bei uns und werden in Abstimmung mit Bayern bei uns ausgebildet. Die Spieler können in ihrer gewohnten Umgebung bleiben. Jugendspieler bei Bayern mit 14 denken ja heute sie sind die Ribérys und Robbens. Damit tut man ihnen keinen Gefallen.

Was will der FC Bayern?

Die Bayern legen Wert darauf, dass diese Jungen nicht gleich in den Rummel des FC Bayern kommen, sondern bei uns „zwischengeparkt“ werden. Wir wollen die Jungs partnerschaftlich weiter entwickeln lassen. Da haben beide Seiten etwas davon.

Wie kann man sich das konkret vorstellen?

Ein junger interessanter Spieler vom FC Bayern wird bei uns maximal gefördert, auch im Hinblick darauf, dass er sich weiterentwickelt. Im Gegenzug bekommen wir von Bayern Datenbanken und Inhalte für die Trainer. Wir kriegen die Leute, die Bayern als erste Wahl für die A-Jugend nicht braucht. Da erhalten wir im Scouting Zuwachs. Das könnten wir ja nie bezahlen.

Die SpVgg bekommt aber nicht die Spieler, die für Bayern interessant sind...

Das wollen wir auch gar nicht und wissen das auch. Die sind eine Nummer zu groß für uns. Wenn Bayern einen Spieler holen möchte, dann machen sie es sowieso. Jetzt ist es ein Miteinander.

Wie kam es zu diesem Deal?

Das ist lange gewachsen. Das lief über Manni Schwabl (Ex-Bayern- und 1860-Profi und Nachwuchskoordinator bei der SpVgg, d. Red.). Wir haben das Knowhow der Bayern noch nicht. Es ist für beide Seiten eine „Win-Win-Situation“.

Will man damit den Löwen eins auswischen?

Nein. Ich wünsche den Löwen alles Gute. Mich interessiert, dass sich Haching weiter entwickelt. Und momentan entwickeln wir uns.

Interview: Reinhard Franke

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