Ominöser Alonso-Unfall: Vom Spital zum finalen Test?

Der ominöse Unfall von Fernando Alonso wird auch noch bei den finalen Testfahrten der Formel 1 für Gesprächsstoff sorgen. Vor allem die Frage: Kann der zweimalige Weltmeister selbst noch einmal vor Saisonbeginn ans Steuer?
von  dpa

Der ominöse Unfall von Fernando Alonso wird auch noch bei den finalen Testfahrten der Formel 1 für Gesprächsstoff sorgen. Vor allem die Frage: Kann der zweimalige Weltmeister selbst noch einmal vor Saisonbeginn ans Steuer? Mindestens drei Nächte verbrachte der 33 Jahre alte Spanier im Krankenhaus.

Barcelona - Die Windversion als Unfallursache, die von Alonsos Rennstall McLaren einen Tag nach dem Crash geliefert worden war, wird weiterhin nicht von allen geteilt.

Alonso-Kumpel Pedro de la Rosa wollte sich bei einem Krankenbesuch nicht äußern. Er sei als Freund hier, betonte der Spanier mehrfach. Laut Alonso-Intimus Flavio Briatore kann sich der McLaren-Pilot nicht an den Unfall auf dem Circuit de Catalunya erinnern. Aber das sei normal, meinte Briatore.

Man hofft, dass Alonso am 25. Februar das Hospital General de Catalunya wieder verlassen kann. Am folgenden Tag startet die letzte viertägige Testphase in der Formel 1 vor dem Saisonauftakt in drei Wochen Down under in Melbourne. "Die wichtigsten Tests zur Zeit sind die Tests, die die Ärzte machen", erklärte Alonso-Berater Luis Garcia Abad bereits: "Der Rest der Tests sind nur Tests, wir müssen für die Rennen bereit sein."

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Die spanische Sportzeit "As" versuchte, anhand einer Bremsspur die wilden Spekulationen zu widerlegen, dass Alonso schon vor dem Crash seitlich in die Streckenmauer womöglich benommen gewesen war. Vom Team hatte es nach Auswertung der Telemetriedaten geheißen: Der Unfall sei maßgeblich "durch den unvorhersehbar böigen Wind" verursacht worden.

Vor allem Sebastian Vettel dürfte insbesondere bei den spanischen Medienvertretern in den kommenden Tagen in Barcelona wieder ein begehrter Gesprächspartner sein. Er war direkt hinter Alonso gefahren. Aber auch, weil der viermalige Weltmeister im neuen Ferrari zusammen mit Kumpel und Teamkollege Kimi Räikkönen bislang Hoffnungen auf einen Titelkampf mit den im Vorjahr so überlegenen Mercedes-Männern Lewis Hamilton (Weltmeister) und Nico Rosberg (Vizeweltmeister) machte. Vettel wird am 27. Februar und am letzten der insgesamt zwölf Testtage am 1. März den SF-15T steuern. An den anderen beiden Tagen ist Räikkönen dran.

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Allerdings könnte auch Ernüchterung drohen, wenn Hamilton und Rosberg mal richtig Gas unter den schnellsten Bedingungen geben. Zuletzt hatte Rosberg schon die zweitschnellste aller Runden auf dem Grand-Prix-Kurs bei Barcelona gedreht. Auf den Gesamtersten Romain Grosjean im Lotus mit Mercedes-Antrieb hatte er einen Rückstand von 0,254 Sekunden. Allerdings: Der Franzose Grosjean war auf den supersoften und damit auch schnellsten Reifen unterwegs gewesen, Rosberg nicht mal auf soften, sondern auf den Medium-Pneus. Sie gelten als rund anderthalb Sekunden langsamer.

Vier Testtage noch, dann werden die Wagen verpackt und auf die Reise nach Australien geschickt. Ob Vettel, Rosberg und Hamilton beii ihren letzten Proberunden vorher auch wieder auf den 32-maligen Grand-Prix-Gewinner Alonso treffen und die spanischen Fans ihren Lokalmatadoren bis Sonntag noch einmal zu sehen bekommen, bleibt abzuwarten.

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