Olympischen Spiele 2020 in Tokio werden verschoben

Aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus' finden die Olympischen Spiele 2020 nicht wie geplant im Sommer statt. Gastgeber Japan hat um eine Verschiebung gebeten, das IOC hat bereits zugestimmt.
von  AZ/dpa
Die Olympischen Spiele 2020 werden verschoben.
Die Olympischen Spiele 2020 werden verschoben. © picture alliance/Rodrigo Reyes Marin/ZUMA Wire/dpa

München - Die Olympischen Spiele in Tokio werden wegen der Corona-Pandemie ins Jahr 2021 verschoben. Darauf einigten sich das Internationale Olympische Komitee und die japanischen Gastgeber am Dienstag, wie das IOC mitteilte.

Japans Ministerpräsident Shinzo Abe sei mit dem Vorschlag des IOC "hundertprozentig" einverstanden gewesen", sagte IOC-Präsident Thomas Bach nach einer Telefonkonferenz mit Abe und anderen Verantwortlichen der Tokio-Spiele. Die Sommerspiele sollen nun auf "ein Datum nach 2020 verlegt werden", aber nicht später als im Sommer 2021 stattfinden, hieß es.

Komplette Absage steht nicht zur Diskussion

Abe hatte am Montag betont, dass eine Absage der Spiele nicht zur Debatte stehe. Er hatte aber bereits eingeräumt, dass die Sportveranstaltung unter den derzeitigen Gegebenheiten nicht stattfinden könne. Die sporthistorische Entscheidung zu einer Verlegung der für die Zeit vom 24. Juli bis 9. August geplanten Sommerspiele sowie den darauffolgenden Paralympics der Behindertensportler ist durch die Coronavirus-Pandemie unabdingbar geworden.

Präsident Bach und Premierminister Abe brachten zudem ihre Besorgnis über die Covid-19-Pandemie zum Ausdruck. Sie seien besorgt darüber, was sie dem Leben der Menschen antut und welche "Auswirkungen sie auf die Vorbereitungen der Athleten auf die Spiele weltweit" habe.

DOSB begrüßt die Entscheidung

Das IOC hatte am Sonntag angekündigt, binnen der nächsten vier Wochen eine endgültige Entscheidung treffen zu wollen und in dieser Zeit über alternative Austragungstermine zu beraten. Da ein Ende der Corona-Krise im Augenblick nicht absehbar ist, wäre eine auch angedachte Verlegung der Tokio-Spiele in den Herbst ein zu großes Risiko. Kanada, Norwegen und Australien hatten angekündigt, in diesem Jahr wegen der unkalkulierbaren gesundheitlichen Risiken nicht teilnehmen zu wollen. Für viele Athleten geht nun eine Hängepartie und eine Zeit der Ungewissheit zu Ende.

"Die nunmehr schnelle und klare Entscheidung zur Verschiebung der Olympischen und Paralympischen Spiele ist ein richtiger und enorm wichtiger Schritt für den internationalen Sport und die gesamte Weltgemeinschaft", hieß es in einer Stellungnahme des Deutschen Olympischen Sportbundes. "Das hilft vor allem den Athleten, indem es den Trainings- und Qualifikationsdruck in dieser schwierigen Phase nimmt."

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Der DOSB hatte für eine Verschiebung um ein Jahr plädiert, was auch als machbarste Alternative gilt. Eine Verlegung auf 2022 wäre problematisch, da im Februar des Jahres die Olympischen Winterspiele in Peking stattfinden sollen und in den Wochen vor Weihnachten die Fußball-WM 2022 in Katar ausgetragen wird.

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