Olympiasiegerin Vogel im Sprint eine Klasse für sich

Erst der Olympiasieg, nun Weltmeisterin: Kristina Vogel fährt auf dem Holzoval weiter in einer eigenen Liga. Die 26-Jährige gewann in Hongkong bereits ihren achten WM-Titel.
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Eingehüllt in eine Deutschland-Fahne ging Kristina Vogel auf die Ehrenrunde.
dpa Eingehüllt in eine Deutschland-Fahne ging Kristina Vogel auf die Ehrenrunde.

Hongkong - Kristina Vogel jubelte ausgelassen und drehte mit der Deutschland-Fahne über der Schulter ihre verdiente Ehrenrunde. Die Olympiasiegerin von Rio war auch bei der Bahnrad-WM in Hongkong eine Klasse für sich. Vogel krönte sich in Fernost nach 2014 und 2015 zum dritten Mal zur Sprint-Weltmeisterin und bestätigte ihren Triumph von Rio de Janeiro eindrucksvoll.

Die 26-Jährige aus Erfurt schlug bei den Titelkämpfen im Finale die Australierin Stephanie Morton klar mit 2:0-Läufen. Rund acht Monate nach der Goldmedaille bei den Sommerspielen in Brasilien untermauerte Vogel ihren Status und holte den insgesamt achten WM-Titel ihrer Karriere (Sprint, Teamsprint, Keirin).

Für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) war es am dritten Wettkampftag das dritte Edelmetall bei der WM in der ehemaligen britischen Kronkolonie, für Vogel nach Teamsprint-Bronze das zweite.

Wie es Vogels Art ist, fixierte sie Morton vor dem Start in den ersten Endlauf sekundenlang. Dann wirkte es, als spiele sie mit ihrer Gegnerin aus Down under, die ohne jede Chance war. "Man schwimmt noch eine ganze Zeit auf der Olympia-Welle. Der Ehrgeiz ist derselbe", hatte Vogel gesagt. Und den Beweis eindrucksvoll angetreten.

Halbfinale "kein Selbstläufer"

Schon das Halbfinale lief zuvor nahezu perfekt. Gegen die Lokalmatadorin Wai Sze Lee aus Hongkong, die letztlich Bronze holte, setzte sich Vogel ebenfalls mit 2:0-Läufen durch. Dabei sah es bis zur Runde der letzten Vier nicht immer spielerisch leicht aus.

"Das Halbfinale ist mittlerweile fast eine Pflichtaufgabe. Aber es war kein Selbstläufer", sagte sie. Gerade der zweite Viertelfinal-Lauf gegen die Ukrainerin Ljubow Basowa war ein echter Kraftakt.

Nach Silber im Scratch-Rennen über 15 km am Donnerstag fuhr indes Lucas Liss aus Unna weit an einer erneuten Medaille vorbei. Im Punktefahren über 40 km ging beim Erfolg des Australiers Cameron Meyer nichts, der 25-Jährige kam nur auf den 14. Rang.

Liss: "Fühle mich wie ein Sieger"

Der zweite Platz vom Donnerstag hinter dem Polen Adrian Teklinski tröstete darüber aber hinweg. "Ich fühle mich wie ein Sieger. Ich bin überglücklich, erneut auf dem Podium zu stehen", hatte Liss gesagt, der im Scratch 2015 schon einmal Weltmeister war.

Im Sprintturnier der Männer weckte Max Niederlag aus Chemnitz realistische Medaillenhoffnungen. Der 23-Jährige raste zunächst in der Qualifikation zu einer persönlichen Bestzeit (9,66 Sekunden) über die 200m mit fliegendem Start und schaltete danach auf dem Weg ins Viertelfinale auch den Olympia-Zweiten Callum Skinner aus Großbritannien aus.

"Ich muss versuchen, das Niveau zu halten", sagte Niederlag, und fügte mit Blick auf die Turnierfortsetzung am Samstag an: "Wenn ich gut regeneriere, habe ich gute Karten." Nächster Gegner ist wieder ein Brite, diesmal Ryan Owens.

"Ich war in der Quali schneller und muss das nur taktisch umsetzen. Es wäre mein Traum, ins Finale zu fahren", sagte der Sachse, der im vergangenen August bei den Sommerspielen wegen einer hartnäckigen Erkrankung alle Starts hatte absagen müssen.

"Das Kapitel ist abgeschlossen", meinte Niederlag, der auch die Teamsprint-Enttäuschung vom ersten Wettkampftag weggesteckt hat. Nicht ganz so gut lief es bei Kersten Thiele in der 4000-m-Einzelverfolgung. Der Erfurter verpasste als Neunter in 4:20,052 Minuten die Rennen um die Medaillen. Weltmeister wurde der Australier Jordan Kerby.

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