Olympiapark: Jetzt kommt Mash

Eine abgespeckte Variante der Sportserie X-Games läuft im Juli im Olympiapark – mit den X-Fighters, Motocrossern und BMX-Fahrern.
von  Thomas Becker

Eine abgespeckte Variante der Sportserie X-Games läuft im Juli im Olympiapark – mit den X-Fighters, Motocrossern und BMX-Fahrern.

München - Die X-Games sind tot, es lebe der Actionsport! Auch im Jahr eins nach dem Hochamt der Freestyle-Szene wird im Olympiapark spektakulärer Sport zu sehen sein.

Vom 18. bis 20. Juli geht Munich MASH (Munich Action Sport Heroes) über die Bühne: Freestyle Motocross, BMX Street Rink und Mountainbike Dirt Jump – eine abgespeckte Variante der X-Games.

Deren Veranstalter, der US-Sportsender ESPN, hatte Olympiapark-Chef Ralph Huber im Herbst einen Schlag versetzt: „Bis zum 3. Oktober waren wir der Meinung, dass wir einen Drei-Jahres-Vertrag für die X-Games haben. Dann klingelte das Telefon.“

Die ESPN-Geschäftsführung kündigte den Vertrag, strich sämtliche X-Games in Europa und Asien. „Wir waren ein bisschen geschockt“, gibt Huber zu.

Die Schockstarre währte nicht lange. „Wir dachten: Das kann’s ja nicht sein. Am Tag darauf haben wir uns zusammengesetzt: Was machen wir? Wir müssen etwas machen!“ Über Facebook gab es viel Zuspruch, doch: „Der Wille allein reicht halt nicht“, sagt Huber, „und ganz billig ist die Nummer auch nicht.“

Ein Sponsor musste her, und so marschierte Huber mit einem Konzept zu Red Bull. Die Österreicher fanden die Idee gut und willigten ein. Fehlte noch die Zustimmung vom Aufsichtsrat der Olympiapark GmbH.

„Davor hatte ich ein bisschen Bammel“, sagt Huber. Seine Angst: Das Konzept haut mir die Stadt sicher um die Ohren. Huber irrte: Das Gremium erkannte die Bedeutung einer solchen Folgeveranstaltung. Schließlich waren bei den X-Games die richtigen Zielgruppen für den doch eher darbenden Olympiapark angesprochen worden.

Organisationschef Frank Seipp stellt das Programm vor: Am Freitagabend wird es ein Konzert sowie Qualifikationswettkämpfe geben, am Tag darauf dann der Tourstop der X-Fighters als „absolutem Leuchtturm-Event der Motocross-Freestyle-Szene“ und am Sonntag der BMX-Wettbewerb (in der Eissporthalle) und Mountainbike-Dirt-Jump. „München als Hochburg des Actionsports wird versuchen, das X-Games-Niveau zu erreichen und eventuell zu übertreffen“, sagt Seipp.

Spektakulär wird vor allem der Auftritt der X-Fighter: Der Kurs wird über den Olympiasee führen, auf schwimmenden Pontons. Auch die Mountainbiker bekommen eine große Bühne: Von der Gegengerade des Olympiastadions geht es über fünf große Sprünge hinab auf den Coubertinplatz.

Als jüngster Athlet wird der 16-jährige Motocross-Freestyler Luke Ackermann an den Start gehen. Per Wildcard rutscht der Thüringer ins X-Fighters-Feld. Es dürfte spektakulär werden: Ackermann war mit zwölf Jahren der jüngste Backflipper aller Zeiten.

Bei den BMXlern gehört Bruno Hoffmann als Weltmeister 2012 und Silbermedaillengewinner bei den X-Games in Barcelona zur Weltspitze. Derzeit geht er jedoch an Krücken: Der rechte Mittelfuß ist gebrochen. Bis Juli wird er wieder fit sein und kreative Tricks an Hindernissen wie Geländer, Stufen und Mauern zeigen.

Auch im Mountainbike-Wettbewerb gehört ein Deutscher zu den Sieganwärtern: Peter Henke wird auf dem Parcours aus Holz und Erdmassen auf Punktejagd für die Weltcupwertung gehen.

Wie schon bei den X-Games soll auch der Lifestyle nicht zu kurz kommen: Der Besuch des Mash-Geländes mit Musik, Kultur und vielen Mitmach-Stationen wird kostenlos sein. Der Vorverkauf für die Wettkämpfe beginnt am 12. März.

Thomas Becker

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