Olympiaberg: 14.000 Kubikmeter Schnee

Die Vorbereitungen für den Weltcup-Slalom am 2. Januar in München laufen auf Hochtouren. 30000 Fans sollen Riesch, Neureuther & Co. zujubeln. „Der Regen tut der Piste gut“
von  Abendzeitung
Die Stars beim Weltcup-Fest am 2. Januar auf dem Münchner Olympiaberg: Felix Neureuther (l.) und Maria Riesch, die Sportlerin des Jahres.
Die Stars beim Weltcup-Fest am 2. Januar auf dem Münchner Olympiaberg: Felix Neureuther (l.) und Maria Riesch, die Sportlerin des Jahres. © dpa

Die Vorbereitungen für den Weltcup-Slalom am 2. Januar in München laufen auf Hochtouren. 30000 Fans sollen Riesch, Neureuther & Co. zujubeln. „Der Regen tut der Piste gut“

MÜNCHEN Eine Pistenraupe auf dem Olympiaberg? Die Augen trügen nicht. Schon seit ein paar Wochen laufen die Vorbereitungen für den Ski-Weltcup am 2. Januar: ein Parallelslalom mit den 16 weltbesten Skirennläufern und Skirennläuferinnen, Maria Riesch, Felix Neureuther & Co. inklusive. Für Sportfans fängt das Jahr gut an.

Die Idee, den Ski-Weltcup in die Stadt zu tragen, stammt von Günter Hujara, dem Renndirektor des Ski-Weltverbandes FIS. Beim Olympiapark rannte er offene Türen ein. Dort hatte man schon länger mit dem Gedanken gespielt, den Wintersport im Park wieder aufleben zu lassen, viele Jahre nach den beiden Frauen-Parallelslaloms in den 80er Jahren. Nun ist es so weit: Die jeweils 16 Besten auf einem Hang, an einem Nachmittag.

Und der Hang wird gut sein, meint Organisations-Chef Frank Seipp: „Wir hatten bisher Glück mit dem Wetter. Es war kalt, wir konnten viel Schnee produzieren und sind auch jetzt mit dem Regen nicht unzufrieden, im Gegenteil: Der Regen tut der Piste gut. Hätte es nicht normal geregnet, hätten wir nachgeholfen. Die Aussichten für nächste Woche sind dann wieder kälter, so dass wir optimale Bedingungen was die Piste angeht erzielen können. Die Schneemenge ist jetzt schon ausreichend.“

Man braucht viel Schnee für einen solchen Wettbwerb: knapp 14000 Kubikmeter, schätzt Seipp. „Aber die Beschneiungsmaschinen arbeiten sehr effektiv, auch in den Grenztemperaturen“, so Seipp, „der Dezember war auch ein Traum: mit acht Grad minus, da geht natürlich was.“

Der Pistenbau ist also gesichert. Wie sieht’s mit Platz für die Zuschauer aus? „Platz ist für 30000“, erklärt Seipp, „das Drumherum ist schon aufwändig. Wir haben uns entschlossen, den Olympiasee auszulassen, um Zuschauerflächen zu schaffen. Die Vision war: Der Läufer steht im Starthaus und schaut runter auf den See in ein Menschenmeer. Der See wird jetzt gerade gereinigt und vom Schnee befreit. Zudem wird das Gelände großräumig abgesperrt. Wir haben da ja Erfahrungen aus den letzten Jahren vom „Sommernachtstraum“.

Neben einem spektakulären Skirennen wird es dazu ein umfangreiches Unterhaltungsprogramm auf dem Coubertinplatz geben: mit Verpflegungsständen, Quattro-Feeling-Experience und der Bayern 3-Band. Außerdem im Angebot: ein Eishockey-Spiel. EHC-Manager Christian Winkler Rennen bekam schon Anfragen seiner Spieler, ob man nicht das DEL-Heimspiel des EHC München gegen die Hamburg Freezers verlegen könne: „Die Spieler wollten sich unbedingt das Rennen anschauen“, erzählt Winkler. Nun wird tatsächlich verlegt, und zwar nach vorn, auf 13.30 Uhr. Per Kombi-Ticket (25 Euro) kann der Fan beide Großereignisse erleben.

Acht Läufe werden bis zum Sieg nötig sein. Qualifiziert sind die ersten 16 der Weltrangliste, wobei es eine Wildcard für den DSV gibt, die bei den Männern Felix Neureuther bekommt. Das Preisgeld ist das bei der FIS übliche: je 100.000 Schweizer Franken für Frauen und Männer. Weltcup-Punkte gibt es für den Gesamt-Weltcup.

Ex-Rennläuferin Martina Ertl-Renz ärgert sich fast, dass sie nicht mehr mitmachen darf, erzählt von Parallel-Slaloms in Tignes und Mammoth Mountain, leider ohne Zuschauer. „Es ist anders von der Belastung: höherer Adrenalinspiegel, mehrere Läufe, mindestens genauso anspruchsvoll. Insgesamt anstrengend, aber cool.“

Thomas Becker

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