Olympia: Das ist das Milliarden-Dorf

Darin wohnen ist alles: 3000 Apartments für die Olympioniken, eine gigantische Mensa mit allerlei Köstlichkeiten, ein streitbares Kunstwerk – und knallharte Kontrollen an den Londoner Bussen
Oliver Trust |
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Noch scheint die Sonne in London: Das Olympischen Dorf im Stadtteil Stratford präsentiert sich dieser Tage freundlich – und noch nicht komplett bewohnt.
dpa 7 Noch scheint die Sonne in London: Das Olympischen Dorf im Stadtteil Stratford präsentiert sich dieser Tage freundlich – und noch nicht komplett bewohnt.
Bei den Bürgern Londons sorgen die „Olympic Lanes“ für Ärger, die Athleten kommen auf den für Olympia-Fahrzeuge reservierten Fahrspuren schneller vorwärts als alle anderen, die in dicken Staus stehen. Bier wird für die Pubs deshalb mitten in der Nacht ausgeliefert. Eines aber müssen auch die Athleten über sich ergehen lassen: Die Security-Checks der britischen Armee. Gesichtskontrolle und Busbegehung vor dem Einsteigen in die berühmten Doppeldecker-Busse. Und: Körperscanner vor dem Dorf-Eingang.
AP 7 Bei den Bürgern Londons sorgen die „Olympic Lanes“ für Ärger, die Athleten kommen auf den für Olympia-Fahrzeuge reservierten Fahrspuren schneller vorwärts als alle anderen, die in dicken Staus stehen. Bier wird für die Pubs deshalb mitten in der Nacht ausgeliefert. Eines aber müssen auch die Athleten über sich ergehen lassen: Die Security-Checks der britischen Armee. Gesichtskontrolle und Busbegehung vor dem Einsteigen in die berühmten Doppeldecker-Busse. Und: Körperscanner vor dem Dorf-Eingang.
Turnstar Fabian Hambüchen hat im Zwei-Meter-Olympiabett mit seinen 1,63 Meter Größe wie die kleinste deutsche Starterin, die Gewichtheberin Christin Ulrich Hambüchen (1,50 Meter), keine Probleme. Deutschlands größter Starter, der Volleyballer Marcus Böhme (2,11 Meter), muss hingegen die Bettverlängerung nutzen. Das Beistellteil bietet 20 Zentimeter mehr Liegefläche. Die Zimmer sind spartanisch mit Betten, Schränken, Tisch und Stuhl eingerichtet. Testergebnis der Athleten: auszuhalten.
dapd 7 Turnstar Fabian Hambüchen hat im Zwei-Meter-Olympiabett mit seinen 1,63 Meter Größe wie die kleinste deutsche Starterin, die Gewichtheberin Christin Ulrich Hambüchen (1,50 Meter), keine Probleme. Deutschlands größter Starter, der Volleyballer Marcus Böhme (2,11 Meter), muss hingegen die Bettverlängerung nutzen. Das Beistellteil bietet 20 Zentimeter mehr Liegefläche. Die Zimmer sind spartanisch mit Betten, Schränken, Tisch und Stuhl eingerichtet. Testergebnis der Athleten: auszuhalten.
Das Vergnügungs- und Spielecenter mitten im Olympischen Dorf bietet genug Abwechslung für all jene, die genug trainiert haben: Billardtische en masse, Computerspiele (natürlich nur friedvolle) – und draußen vor der Tür haben die unerschütterlich optimistischen Olympia-Organisatoren, allen Erfahrungen mit dem Londoner Wetter zum Trotz, tatsächlich Liegestühle aufgestellt. Und – der absolute Clou – in Töpfen stehen sogar Palmen herum. Mal abwarten, ob die Pflanzen das Ende der Spiele erleben.
dpa 7 Das Vergnügungs- und Spielecenter mitten im Olympischen Dorf bietet genug Abwechslung für all jene, die genug trainiert haben: Billardtische en masse, Computerspiele (natürlich nur friedvolle) – und draußen vor der Tür haben die unerschütterlich optimistischen Olympia-Organisatoren, allen Erfahrungen mit dem Londoner Wetter zum Trotz, tatsächlich Liegestühle aufgestellt. Und – der absolute Clou – in Töpfen stehen sogar Palmen herum. Mal abwarten, ob die Pflanzen das Ende der Spiele erleben.
Kochbücher und Campingkocher konnten die 10.500 Athleten aus aller Welt daheim lassen. In der Olympia-Mensa gibt es zwar auch britische Kost, aber eben auch alles, was das Herz begehrt: koscheres Essen, solches ohne Schweinefleisch, für militante Vegetarier ist ebenso gesorgt wie für Karibik-, Indien- und Thaifans. Es gibt sogar die gute deutsche Bratwurst. Nur auf die Maß Bier müssen die Olympioniken verzichten. Im gigantischen Gourmettempel und drumherum wird kein Alkohol ausgegeben.
dpa 7 Kochbücher und Campingkocher konnten die 10.500 Athleten aus aller Welt daheim lassen. In der Olympia-Mensa gibt es zwar auch britische Kost, aber eben auch alles, was das Herz begehrt: koscheres Essen, solches ohne Schweinefleisch, für militante Vegetarier ist ebenso gesorgt wie für Karibik-, Indien- und Thaifans. Es gibt sogar die gute deutsche Bratwurst. Nur auf die Maß Bier müssen die Olympioniken verzichten. Im gigantischen Gourmettempel und drumherum wird kein Alkohol ausgegeben.
Gleich hinter der internationalen Zone, dem Eingang für Besucher, wartet er: „Backflip“ heißt das Werk des Künstlers Wilfred Pitchard, der gerne provoziert. Es zeigt einen „Turner“ beim Überschlag über einen Bock. Die gute Nachricht für die deutschen Turner um Fabian Hambüchen: Man kann das Werk vom deutschen Quartier aus nicht sehen. Ansporn dürfte es trotzdem sein. Das Motto: Wer Blech holt, blamiert sich bis auf die Knochen.
dapd 7 Gleich hinter der internationalen Zone, dem Eingang für Besucher, wartet er: „Backflip“ heißt das Werk des Künstlers Wilfred Pitchard, der gerne provoziert. Es zeigt einen „Turner“ beim Überschlag über einen Bock. Die gute Nachricht für die deutschen Turner um Fabian Hambüchen: Man kann das Werk vom deutschen Quartier aus nicht sehen. Ansporn dürfte es trotzdem sein. Das Motto: Wer Blech holt, blamiert sich bis auf die Knochen.
Der traumhafte Ausblick ist kaum zu toppen. Die Aussicht im deutschen Quartier ist absolut goldverdächtig. Vor allem, wenn wie derzeit in London mal die Sonne scheint. Der Hausschmuck fällt beim deutschen Team eher konservativ aus. Deutsche Flaggen hängen an den Balkonen. Die Italiener glänzen mit Kunstbildern an den Balkonen. Die Australier aber übertreffen alle anderen: vor ihrem Quartier stehen gigantische Emus und Kängurus aus Plastik.
dapd 7 Der traumhafte Ausblick ist kaum zu toppen. Die Aussicht im deutschen Quartier ist absolut goldverdächtig. Vor allem, wenn wie derzeit in London mal die Sonne scheint. Der Hausschmuck fällt beim deutschen Team eher konservativ aus. Deutsche Flaggen hängen an den Balkonen. Die Italiener glänzen mit Kunstbildern an den Balkonen. Die Australier aber übertreffen alle anderen: vor ihrem Quartier stehen gigantische Emus und Kängurus aus Plastik.

London - Wo die 150.000 Kondome im Olympischen Dorf lagern, um die Sicherheit des Nachtlebens der Athleten zu gewährleisten, bleibt das Geheimnis der Organisatoren. Bei Olympia in London geht man diskret mit dem Thema des internationalen Verkehrs um. Im Quartier der 392 Athleten starken deutschen Mannschaft ist das nicht anders.

Am Rande des Dorfes im Stadtteil Stratford, mit Blick auf Basketballhalle und Olympiastadion gelegen, lobt Michael Vesper, der Chef der deutschen Mission, lieber den traumhaften Ausblick von den Balkonen der Zimmer der 1,4 Milliarden Euro teuren Anlage, die 3000 Apartments bietet, die später in erschwingliche Wohnungen umgewandelt werden.

Der Versuch, sich eine „ruhige Ecke“ (Vesper) auszusuchen, ging allerdings schief. Direkt neben dem Athleten-Übergang über die „blaue Brücke“ am streng gesicherten Zaun gelegen, dürfte das deutsche „Haus“ am lautesten Spot liegen. Aber auch von hier lassen sich die Wellness-Angebote nutzen: der freie Friseur, die Mensa, die Apotheke, die Kirche, die Entspannungs-Lounges mit Billardtischen sowie das Beautycenter. AZ-Reporter Oliver Trust hat sich im Dorf umgeschaut.

 

 

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