Ösi-Debakel in Wengen - Schweizer gewinnt am Lauberhorn

Vier Wochen vor Olympia gewann der Schweizer Carlo Janka vor 35.000 begeisterten Landsleuten die klassische Abfahrt vom Lauberhorn. Bester Deutscher war Stephan Keppler auf Rang 32.
von  Abendzeitung
Carlo Janka: Siegerlächeln in Wengen
Carlo Janka: Siegerlächeln in Wengen © dpa

WENGEN - Vier Wochen vor Olympia gewann der Schweizer Carlo Janka vor 35.000 begeisterten Landsleuten die klassische Abfahrt vom Lauberhorn. Bester Deutscher war Stephan Keppler auf Rang 32.

Der Schweizer Carlo Janka war in Wengen, auf der längsten Weltcup-Strecke (4465 m), deutlich schneller als die Konkurrenz und siegte überlegen mit 0,66 Sekunden vor dem Kanadier Manuel Osborne-Paradis. Deprimierend war das Ergebnis für die österreichischen Abfahrer. Klaus Kröll landete mit mehr als eineinhalb Sekunden Rückstand auf einem enttäuschenden neunten Rang.

Als Drittplatzierter hinter den „Grünschnäbeln“ Janka und Osborne-Paradis gelang Altmeister Marco Büchel aus Liechtenstein (0,83 Sekunden zurück) ein emotionaler Abschied vom Lauberhorn. Zum Sieg reichte es nicht, doch der 38 Jahre alte „Büxi“, der am Ende der Saison zurücktreten wird, sagte nach der letzten Fahrt auf dem traditionsreichen Gelände: „Es war grandios.“

Janka dagegen blieb unterkühlt wie immer. Osborne-Paradis schob dem Sieger gar frech mit der Hand beide Mundwinkel nach oben, damit der zumindest für ein paar Sekundenbruchteile lächeln musste. „Große Jubelsprünge kann man von mir nicht erwarten“, sagte Janka gelassen und ergänzte: „Man muss mit dem zufrieden sein, was ich gebe.“ Das Rennen in Wengen war erst sein vierzehntes in der Abfahrt – aber bereits sein zweiter Sieg in dieser Disziplin. „Ich bin heute der glücklichste Mensch auf der Welt“, behauptete er danach.

Nachdem der Schweizer Anfang Dezember drei Rennen innerhalb von drei Tagen gewann, zählt er zu den ganz großen Favoriten um die große Kristallkugel. Durch seinen insgesamt sechsten Weltcup-Sieg hat er im Gesamtweltcup 68 Punkte Vorsprung auf den Österreicher Benjamin Raich. Im Abfahrtsweltcup liegt Janka mit zwölf Punkten Rückstand knapp hinter Landsmann Didier Cuche.

Stephan Keppler (Ebingen) kam bei schlechter werdender Sicht nicht unter die ersten 30 und verpasste damit deutlich eine zweite Platzierung unter den Top 15, die er noch zur Qualifikation für die Olympischen Spiele benötigt. Seine letzten beiden Chancen hat er am kommenden Wochenende ausgerechnet in Kitzbühel. „Die Strecke dort kommt mir eher entgegen“, sagte er optimistisch. Der Partenkirchener Andreas Strodl, am Lauberhorn 44., müsste auf der „Streif“ schon unter die ersten Acht kommen, um das Olympia-Ticket in letzter Sekunde zu lösen.

(SID)

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