Ösi-Adler mit Nervenflattern: „Die Deutschen sind gefährlich“

Vor dem Tournee-Auftakt in Oberstdorf reifen bei den DSV-Springer Hoffnungen, Austrias Stars mal wieder ärgern zu können. Bundestrainer Schuster sieht in Freund und Freitag sogar „Mitfavoriten“
R. Zimmermann, M. Schoft |
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Oberstdorf - Wenn sogar Bundestrainer Werner Schuster seine Springer als „Mitfavoriten“ bezeichnet, wenn sogar er sagt, dass seine Doppelspitze Severin Freund und Richard Freitag „um den Gesamtsieg“ mitfliegen kann, dann verspricht die altehrwürdige Vierschanzentournee endlich mal wieder so richtig faszinierend zu werden. Mit ihren vier Podestplätzen im bisherigen Weltcup haben die deutschen Adler große Hoffnungen für die am Freitag in Oberstdorf beginnende Tournee geweckt.

Tatsächlich macht das junge DSV-Duo Freitag (20) und Freund (23) sogar den in den Vorjahren unglaublich dominanten Ösi-Adlern Angst. „Die Deutschen sind wieder richtig gefährlich“, erklärt dementsprechend auch Tournee-Favorit Andreas Kofler.
Das deutsch-österreichische Vierschanzen-Wettfliegen – selten war der Länderkampf so spannend, zuletzt zu Sven Hannawalds Zeiten. Doch können Freitag und Freund die Österreicher tatsächlich schlagen? Die Abendzeitung macht den großen Vergleich:

Die deutsche Doppelspitze: Richard wer? Vor zwei Monaten kannten den neuen Überflieger aus dem sächsischen Breitenbrunn nur Experten. Spätestens seit seinem Triumph im Dezember im tschechischen Harrachov steht fest: Richard Freitag ist ein Siegspringer. Zusammen mit Severin Freund aus Rastbüchl bildet er die Doppelspitze der DSV-Adler. Die Hoffnungsträger teilen sich auf Weltcup-Reisen ein Zimmer. „Auch außerhalb der Schanze herrscht eine gute Stimmung. Wir motivieren uns gegenseitig“, verrät Freitag. Der deutsche Teamgeist soll die Österreicher stoppen. „Wir haben uns herangetastet“, sagt Freitag selbstbewusst. Primär will das Duo aber jeweils unter den „besten Zehn landen“. Freitag feilte zuletzt noch an seiner Landung, Freund sagte selbst, dass er über Weihnachten den Kopf frei bekommen habe. Nun greifen sie an.


Das Trio der Österreicher: Andreas Kofler (27), Gregor Schlierenzauer (21) und Thomas Morgenstern (25) – diese Namen stehen für große Erfolge auf den Schanzen dieser Welt. Bei der 60. Tournee wollen sie nun Historisches schaffen: Noch nie gelang es einer Nation, vier Jahre lang in Folge den Sieger zu stellen. Die Austria-Adler sind mit drei Siegen knapp davor. Aber Vorsicht! Alles andere als ein Erfolg wäre eine Katastrophe. Patzen die Österreicher beim Auftaktspringen am Freitag in Oberstdorf, flattern womöglich die Nerven, denn der Druck im Nachbarland steigt dann rasant an. Dennoch gelten Andreas Kofler und Gregor Schlierenzauer als die Topfavoriten. Kofler gewann die Tournee bereits 2010 und führt derzeit die Weltcup-Wertung an.

Die flügellahmen Routiniers:Was haben Martin Schmitt (33) und der Österreicher Wolfgang Loitzl (31) gemeinsam? Die Routiniers suchen ihre Form und hinken den jungen Adlern hinterher. Schmitt verzichtete in Engelberg zuletzt auf die Weltcup-Teilnahme, trainierte stattdessen vier Tage im norwegischen Lillehammer. „Mit der notwendigen Ruhe konnte ich an meiner Technik arbeiten und auch letzte Abstimmungen im Materialbereich vornehmen", sagt Schmitt. Ein starker Altmeister ist auch für Freund und Freitag wichtig, um die Aufmerksamkeit auf mehrere Schultern zu verteilen. Wolfgang Loitzl, der Tournee-Sieger von 2009, muss dagegen noch um seinen Startplatz bangen. Nur wenn er den Teamkonkurrenten Michael Hayböck (21) schlägt, reist er mit zur Tournee.

Die zwei Trainer: Deutschlands Bundestrainer Werner Schuster (42) vollzog den Generationswechsel im DSV-Team. Er integrierFreund und Freitag in den Weltcup. Seine Arbeit trägt Früchte, erstmals haben die Deutschen wieder Siegchancen, weshalb Schuster die Vorgabe erhöht: „Dass wir mit zwei Sportlern in der Spitze vertreten sind, ist eine tolle Ausgangslage für die Tournee. Wir sollten deutlich besser abschneiden als in den Jahren zuvor.“ Noch mehr Erfolg erwartet sein österreichischer Kollege Alexander Pointner (40). „Wir treten an, um zu siegen“, stellt er unmissverständlich klar. Er ist ein großer Motivator, ein knallharter Trainer – und verfügt dieser Tage immer noch über das beste Skipringer-Team der Welt. Ob das reicht für den Tournee-Sieg?

Das Fazit: Deutschland hat aufgeholt. Freitag und Freund können bei einzelnen Events vorne landen. Aber schaffen sie das konstant über vier Springen? Da haben die Österreicher mit ihren Stars die erfahreneren Athleten: Kofler, Schlierenzauer und Morgenstern sind die Favoriten. Doch bei einem Ausrutscher könnte die deutsche Doppelspitze sofort präsent sein.

Dieser Inhalt wurde mit Unterstützung Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt und von der Redaktion bearbeitet und geprüft. Mehr zu unseren Richtlinien im Umgang mit KI lesen Sie hier.

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