Nürnberg beklagt Videobeweis und Rückschlag - "Tut sehr weh"

Die sechste Niederlage am Stück bringt den 1. FC Nürnberg immer mehr unter Druck. Trainer Köllner schimpft über den Videobeweis, die Spieler wirken mental angeschlagen. Die einzige Hoffnung bleibt derzeit die schwächelnde Konkurrenz.
dpa |
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Der Mainzer Daniel Brosinski traf per Elfmeter zum 1:0.
Thomas Frey/dpa Der Mainzer Daniel Brosinski traf per Elfmeter zum 1:0.

Mainz - In einem Kreis schwor Michael Köllner seine geplagten Profis vom 1. FC Nürnberg auf 15 weitere Endspiele ein.

Von Seiten der Mainzer Fans hallte lautstark der Hohn: "Absteiger! Absteiger! Absteiger!" Der Aufsteiger aus Franken trudelt nach sechs Niederlagen in Serie immer mehr seinem neunten Abstieg in der Fußball-Bundesliga entgegen und bleibt nach dem 1:2 (1:1) beim FSV Mainz 05 am Samstag mit elf Punkten weiter Tabellenletzter.

"Das wird uns nicht umwerfen, wir werden auch damit klar kommen. Wir werden das wegstecken und wir werden schauen, dass wir alle Punkte holen, die uns nach dem 34. Spieltag über den Strich bringen", sagte Köllner fast schon trotzig nach einem weiteren schweren Rückschlag. Konsterniert und mit leerer Miene lief der 49-Jährige nach der Partie über den Rasen, die Fans feuerten ihre Jungs nach kurzer Aufmunterung gleich wieder an. Trotz Platz 18 und drohendem Abstieg versuchen die Franken weiter, eine Einheit im Klassenkampf zu formen. Auch Köllner steht nicht zur Debatte.

Daniel Brosinski (12. Minute/Foulelfmeter) und Robin Quaison (73.) hatten mit ihren Toren den Sieg der 05er herausgeschossen und die Mainzer damit bis auf einen Zähler an die internationalen Ränge gebracht. Nürnberg glich zwischenzeitlich durch Georg Margreitter (43.) aus, doch die entscheidende Szene aus Sicht der FCN-Profis und Coach Köllner war eine andere: Stürmer Adam Zrelak hatte zwischenzeitlich das 2:1 erzielt, erst zwei Minuten später wurde das Tor per Videobeweis wegen einer Abseitsstellung aberkannt.

"Das war ein schwerer Schlag. Du investierst so viel, du investierst Emotionen. Wenn das nach zwei Minuten wieder zurückgenommen wird, ist das schwerer Tobak", schimpfte Köllner. Bei der Hereingabe von links handelte es sich augenscheinlich um eine Zentimeter-Entscheidung. Auch die Profis sahen sich um ihren Lohn gebracht. "Das tut sehr weh. Wir waren gut dran. Wenn wir das 2:1 machen, läuft das Spiel vermutlich anders. Das ist ganz bitter", sagte Kapitän Hanno Behrens, der in der ersten Halbzeit Aaron im Strafraum gefoult hatte und so den Nürnberger Rückstand einleitete. Brosinski verwandelte souverän und flach ins rechte Eck.

In einer niveau- und höhepunktarmen ersten Halbzeit hatten beide Teams außer ihren Standardtoren nicht viel zu bieten. Ständige Fehlpässe und Stockfehler führten zu 45 Minuten ohne richtigen Spielfluss. Nach dem Wechsel änderte sich nicht viel, beide Teams boten weiter Magerkost. Mainz vergab zunächst zwei Kopfballchancen, dann kam es zur Szene, die die Gemüter nachhaltig erregte.

"Es war, glaube ich, keine Fehlentscheidung. Es war mit normalem Menschenauge nicht zu erkennen. Wenn es trotzdem wieder bewertet wird, ist die Frage: Wann beginnt eine spielentscheidende Szene und wann endet sie? Da bewegen wir uns auf dünnem Eis, aber anscheinend wollen wir das dünne Eis", wetterte Köllner gegen die Video-Praxis. Er und seine Mannschaft fahren mit null Punkten nach Nürnberg. Und die Wartezeit auf einen Sieg beträgt inzwischen schon fast vier Monate. Hoffnung machte allenfalls, dass auch Hannover 96 (1:5 in Dortmund) und der FC Augsburg (0:2 in Gladbach) verloren haben.

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