Nowitzki weint

Der deutsche NBA-Superstar darf nach dem Sieg über Puerto Rico zu Olympia! Vor lauter Freudentränen schafft der 30-Jährige kein Interview – und wird vom Fernsehen kritisiert
von  Abendzeitung
Erst extrem stark, dann extrem sprachlos: Deutschlands Dirk Nowitzki (r.) beim 96:82 gegen Puerto Rico.
Erst extrem stark, dann extrem sprachlos: Deutschlands Dirk Nowitzki (r.) beim 96:82 gegen Puerto Rico. © dpa

Der deutsche NBA-Superstar darf nach dem Sieg über Puerto Rico zu Olympia! Vor lauter Freudentränen schafft der 30-Jährige kein Interview – und wird vom Fernsehen kritisiert

ATHEN Selbst sein Vater konnte ihn eine halbe Stunde nach Spielende nicht aus der Kabine zum Interview locken. Superstar Dirk Nowitzki saß in der Spielerkabine der Olympiahalle in Athen und weinte.

Dabei hatte die deutsche Basketball-Auswahl mit ihrem Superstar das entscheidende Spiel um die Olympia-Qualifikation gar nicht verloren. 96:82 gewann das Team von Bundestrainer Dirk Bauermann gegen Puerto Rico und darf zu den Spielen nach Peking fahren. Doch nach fünf Spielen in sechs Tagen fiel bei NBA-Spieler Nowitzki die Anspannung schlagartig ab – und entlud sich in vielen Freudentränen.

Dass Nowitzki nach Spielende weinte, statt TV-Interview zu geben, sorgte für Verstimmungen. „Wir sind verärgert“, sagte beim DSF, dem übertragenden Sender, der Kommentator Buschmann, weil der Platz neben ihm entgegen früheren Abmachungen leer geblieben war. Buschmann: „Wir haben seinen Vater in die Kabine geschickt, aber Nowitzki heult anscheinend Rotz und Wasser.“ Völlig aufgelöst soll Nowitzki mitgeteilt haben, dass er nicht zu sprechen sei.

Vor 16 Jahren hatte Deutschland zum letzten Mal seine Basketballer zu Olympia entsenden. Das Spiel gestern gegen Puerto Rico war ein Kraftakt. Einen Tag nach der bitteren 70:76-Niederlage gegen Kroatien gelang dem Team der erlösende Sieg – mit 32-Nowitzki-Punkten. „Ich bin furchtbar stolz auf die Jungs. Sie haben eine Super-Woche gespielt. Das ist ein unglaublicher Erfolg und ein großer Sieg für den deutschen Basketball. Wir wollten nicht die einzige Ballsportart sein, die nicht nach Peking fährt“, sagte Coach Bauermann sichtlich bewegt und kündigte für den Abend eine große Sause an: „Wir werden ausgiebig feiern.“ Chris Kaman, der erst kurz vor Turnierbeginn eingebürgerte Amerikaner, betonte, er sei „froh, Teil dieser Mannschaft zu sein, die sich ihren Traum verwirklicht“ habe.

Und spätestens in Peking wird auch Nowitzki wieder ansprechbar sein.

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